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Heliosschule in Köln-EhrenfeldEltern sorgen sich um Sicherheit der Kinder

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Zwischen Helios-, Vogelsanger Straße und Ehrenfeldgürtel ist die Baustelle seit Jahren ein gewohnter Anblick.  

Ehrenfeld – Kräne gehören hier längst zum gewohnten Bild: Das Heliosgelände und auch das direkte Umfeld zwischen Heliosstraße, Vogelsanger Straße und Ehrenfeldgürtel ist Baustelle. Ein Zustand, der noch viele Jahre andauern wird. Die Entwicklung des Areals ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Schule soll 2024 fertig sein, doch am Gürtel und an der Heliosstraße warten noch weitere Baufelder, die beide unmittelbar an das Schulgelände grenzen.

Gesamtschulbau in Köln-Ehrenfeld schreitet voran

Der Bau der Grund- und der Gesamtschule an der Vogelsanger Straße schreitet sichtbar voran. Form und Ausmaße der Bildungseinrichtung für mehr als 1200 Schülerinnen und Schüler sowie angehende Pädagogen sind allmählich erkennbar. Im Sommer 2024 ist die Fertigstellung geplant. Spätestens dann wollen die Eltern der Kinder und Jugendlichen die Gewissheit haben, dass zumindest im direkten Umfeld der Heliosschule alles getan worden ist, damit der Weg zur Schule sicher ist. Zugleich wollen sie, dass die Schule zu einem offenen Ort im Stadtteil wird.

Entschieden wandten sich Eltern in einem Schreiben an die Bezirksvertretung Ehrenfeld. Dort stehen Ende Mai der Bebauungsplan für das Heliosgelände und ein Planungsbeschluss für die künftige Gestaltung der Vogelsanger Straße auf der Tagesordnung. In der Überschrift zu ihrem Schreiben fragen die Eltern: „Wird das Heliosgelände zur Todesfalle für unsere Kinder?“ Anlass zur Besorgnis aufgrund des aktuellen Planungsstands zur Verkehrsführung rund um die Schule. Der jedoch ist auch nach Überzeugung der Bezirksvertretung noch anzupassen. Eine weitere Sorge der Elternschaft scheint dagegen ausgeräumt. Sie betraf die Warenanlieferung für die Geschäfte in der Rheinlandhalle. Weil beabsichtigt ist, das Schulgelände offen zu halten, drohte ein ständiges Gefahrenpotenzial durch den von der Heliosstraße einbiegenden Lastwagenverkehr bei gleichzeitigem Betrieb auf dem Schulhof. Hier wirkte sich die erhebliche Verzögerung bei der Entwicklung des Areals wohl positiv aus.

Mietverträge für Rheinlandhalle enden

2023 enden die Mietverträge für die Rheinlandhalle. Die Bauwens-Gruppe will dies nutzen und die Warenanlieferung auf die zur Venloer Straße gerichtete Seite der Rheinlandhalle verlegen. „Weil die Schule erst 2024 fertig sein soll, ist dieses Thema also vom Tisch“, erklärt Bauwens-Projektleiterin Maike Miosic. Die Situation beim Verkehr soll sich bis zum Eröffnungstag der Schule ebenfalls ändern. Auf dem Ehrenfeldgürtel ist beispielsweise eine geänderte Radweg-Führung gewünscht. Bereits in der letzten Wahlperiode wurde in der Bezirksvertretung die Forderung laut, eine Autofahrspur komplett für den Fahrradverkehr freizugeben. Im noch zu beschließenden Radverkehrskonzept Ehrenfeld ist dies für den Bereich zwischen Venloer Straße und Vogelsanger Straße ein vorgeschlagenes Szenario.

Keine Parkplätze vorgesehen

Die Vogelsanger Straße muss im Bereich zwischen Ehrenfeldgürtel und Oskar-Jäger-Straße neu geplant und anschließend umgebaut werden. Anhand einer Mängelliste zur aktuellen Situation in diesem Straßenabschnitt sowie Vorgaben aus der Bürgerbeteiligung zum Heliosgelände hat die Verwaltung bereits einige Gestaltungsgrundsätze formuliert. Es soll beiderseits durchgängige 1,75 Meter breite Radspuren geben. Die Fahrbahnbreite für den Auto- und Motorradverkehr wird auf neun Meter reduziert. Doch auch hier sehen die Eltern drohende Gefahren, weil die Radspuren bei bestimmten Verkehrssituationen von Autos kurzzeitig mitbenutzt werden können.

Grüne für Tempo 30

Die Grünen-Fraktion hat die Bedenken in einem Änderungsantrag aufgegriffen. Sie wollen statt der Radspuren baulich abgegrenzte Wege von 2,25 Metern Breite. Zudem Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit und keinen Lkw-Verkehr auf diesem Straßenabschnitt der Vogelsanger Straße. Parkplätze sind sowohl im bisherigen Entwurf als auch im Grünen-Antrag praktisch überhaupt nicht mehr vorgesehen. 67 legale Stellplätze gibt es heute. Außerdem wurden bei einer Zählung der abgestellten Autos weitere 27 illegal geparkte Fahrzeuge gezählt. „Wir sehen Bedarf an Stellplätzen vor allem im Bereich zwischen Lichtstraße und Oskar-Jäger-Straße, wo noch etliche Wohnhäuser sind. Hier muss es eine andere Lösung geben“, sagt Petra Bossinger, Fraktionsvorsitzende der SPD. Nach derzeitigem Planungsstand dürften dort weder Pflegedienste noch Getränkelieferanten ihre Fahrzeuge kurzzeitig parken.

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Auch FDP-Vertreterin Marlis Pöttgen weist auf diese Problematik hin. Linken-Vertreter Christoph Besser begrüßt zwar, wenn der Lkw-Verkehr entfallen würde, könnte sich aber zeitlich befristete Haltezonen für Lieferdienste vorstellen. Bevor allerdings der endgültige Ausbau der Straße beschlossen wird, müssen Anlieger informiert werden. Weil sie einen Teil der Kosten mittragen müssen, ist dies laut Kommunalabgabegesetz vorgeschrieben. Die Verwaltung hat jedoch darüber hinaus vor, eine allgemeine Bürgerinformationsveranstaltung durchzuführen.

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