Köln-EhrenfeldSchüler der Lindenbornstraße demonstrieren gegen Eltern-Taxis

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Schulleiterin Karin Leusner (l.) und Sabine Kraus von Kidical Mass Köln mit einer Schülerin

Köln-Ehrenfeld – Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule - dass die sogenannten „Elterntaxis“ dabei Straßen und Gehwege vor den Schulen verstopfen, sorgt regelmäßig für Diskussionen, auch an der katholischen Grundschule Vincenz-Statz in der Lindenbornstraße.

Projektwoche zur Mobilität

Bereits im Herbst letzten Jahres haben die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern eine Projektwoche unter dem Motto „Mobile Kinder“ durchgeführt und Lösungsvorschläge erarbeitet. Einer von ihnen sieht vor, die Lindenbornstraße in eine „Schulstraße“ umzuwandeln: Vor Unterrichtsbeginn und nach der Nachmittagsbetreuung soll die Straße zeitweise für Kraftfahrzeuge gesperrt werden, die „Elterntaxis“ mussten auf Park- und Halteflächen in den Nachbarstraßen ausweichen. Auf Anregung der Schule hin hat die Bezirksvertretung diesem Vorhaben mehrheitlich zugestimmt.

Die Schulstraßen-Regelung sollte im Rahmen eines einjährigen Modellversuches erprobt werden, der eigentlich nach den Osterferien hätte beginnen sollen. Passiert ist aber nichts: „Seitdem haben wir nichts mehr davon gehört“, sagt Schulleiterin Karin Leusner, „es fehlt eine Umsetzungsplanung der Verwaltung. Dabei muss dringend etwas passieren.“

Leusner ist seit 25 Jahren als Rektorin an der KGS Vincenz-Statz tätig und hat die Verkehrssituation über die Jahre hinweg beobachten können - mit der Zeit habe die sich jedoch nur verschlimmert: „Viele Eltern bringen ihre Kinder auch noch in der vierten Klasse mit dem Auto zur Schule, weil sie Sorgen haben, dass ihren Kindern im Straßenverkehr etwas passiert“, so Leusner.

Kidical Mass unterstützt die Schule

Um noch einmal auf die prekäre Situation in der Lindenbornstraße aufmerksam zu machen, hat die KGS nun erneut eine Kundgebung vor der Schule abgehalten. Unterstützt wurde sie dabei von der Initiative Kidical Mass. Diese möchte Kinder als Verkehrsteilnehmer sichtbar machen und demonstriert weltweit für kinder- sowie fahrradfreundliche Orte und Straßen: „Das Konzept einer Schulstraße ließe sich schnell und kostengünstig umsetzen, aber leider hat sich in der Kölner Verwaltung nichts getan“, erklärte Sabine Kraus vom Kölner Ableger der Initiative.

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Die Kundgebung vor der KGS Vincenz-Statz wurde dabei in den ersten, europaweiten Aktionstag #StreetsForKids eingebettet, der von der Clean Cities Campaign koordiniert wurde. Bei dieser handelt es sich um ein Netzwerk aus über 60 Umweltgruppen, die sich für eine emissionsfreie Mobilität in den europäischen Städten einsetzen. Neben den Schülerinnen und Schülern der KGS Vincenz-Statz demonstrierten so auch Kinder in 40 anderen Städten Europas dafür, dass bis zum Jahr 2030 Schulstraßen vor allen Schulen eingerichtet werden sollen: „Vielleicht hat nicht jede Schule einen Bedarf danach, aber alle sollten die Möglichkeit dazu bekommen”, so Sabine Kraus, „auf diese Weise können wir die Schulwege unserer Kinder sicherer machen.”

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