Kölner KlimazonenEhrenfeld hat acht Flächen mit naturnahen Wiesen und Waldzonen

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Köln-Ehrenfeld – Die prächtige Frühjahrsblüte mit leuchtendem Mohn und Löwenzahn ist vorüber, aber Glockenblumen, Kreuzkraut und die Wilde Karde sorgen immer noch für Blickfänge auf den Naturwiesen in der Stadt. Im Bezirk Ehrenfeld gibt es inzwischen acht Flächen, auf denen das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen sogenannte artenreiche Wiesen angelegt hat. Ohne Gegenstimme nahm die Bezirksvertretung jetzt diesen Vorschlag an und beschloss darüber hinaus, dass zugunsten einer Naturwiese am Buschweg in Mengenich eine vorhandene Hundefreilauffläche verkleinert wird.

Es ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte, von der viele Lebewesen etwas haben. Spaziergänger können sich am Anblick und der Artenvielfalt erfreuen. Nicht nur die unterschiedlichen Formen und Farben der Blüten und Blätter sind einen Blick oder einen Druck auf den Kameraauslöser wert. Es tummeln sich auch viele Insekten – Wildbienen und Hummeln finden zurzeit einen reich gedeckten Tisch.

Und je nachdem, wo man unterwegs ist, erinnert die Landschaft an eine Almwiese, wie im Bürgerpark Nord in Ossendorf, an Heidelandschaft wie am Mühlenweg oder am Reiherweg in Vogelsang.

Im kleinen Hermann-Josef-Hieronymi-Park in Bickendorf wirkt die Szenerie dagegen urban und romantisch zugleich.

Kölner Wiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht

Die Anlage der Wiesen erfolgt nach dem Konzept „Stadt-Natur-Park“, mit dem sich die Stadt Köln im Jahr 2018 erfolgreich um Förderung beworben hatte. Das Ziel des Programm ist, ökologische Standards bei der Bewirtschaftung öffentlicher Grünflächen zu etablieren. Dazu gehört unter anderem, dass nur zweimal im Jahr gemäht wird und dass heimisches Saatgut verwendet wird. Vorhandene Gehölzflächen werden bewusst natürlichen Prozessen überlassen. Zudem werden Obstbaumwiesen mit alten, im Rheinland heimischen Sorten angelegt.

Im Bezirk Ehrenfeld sind die Flächen schon 2019 bestimmt worden. In anderen Bezirken sollen ebenfalls jeweils bis zu zehn Hektar an Flächen hinzukommen. Dafür ist eine halbe Million Euro veranschlagt. Das Geld steht bereits im aktuellen Haushaltsplan zur Verfügung.

Die Entwicklung der Grünflächen hat auch den Klimawandel als Grund. Die Stadt müsse möglichst resilient, also fähig zur Selbstbehauptung sein. Durch die Sicherung einer grünen Infrastruktur könne dafür vorgesorgt werden. „Als Klimakomfortzonen haben die Flächen lokale Klimarelevanz“, heißt es in der Begründung für das Konzept.

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