Kölner KünstlerWas die Kunstroute Ehrenfeld in diesem Jahr zu bieten hatte

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Sanmitra Felix präsentiert seine Räume im „Kunstknoten“. 

Ehrenfeld – . Für Kunstinteressierte gab es am Wochenende nur ein Ziel: Ehrenfeld . Hier erwarteten 60 Ateliers und Galerien die Besucher und stellten dabei einmal mehr unter Beweis, dass der Stadtteil zusammen mit Neuehrenfeld die wohl höchste Künstlerdichte in der Stadt aufweist.

Die Kunstroute hat sich dabei längst zum eigenständigen Format entwickelt. „Was uns betrifft, kann ich sagen, dass es die Offenen Ateliers beim Besucheraufkommen inzwischen klar übertrifft“, sagt Sanmitra Felix, der mit Susanna Katharina Opheys am Ehrenfeldgürtel den „Kunstknoten“ betreibt. Zusammen mit dem Atelier von Jörg Minrath nebenan seien sie vor mehr als zehn Jahren Pioniere an dieser Stelle gewesen. „Kunst in einem Ladenlokal an einer verkehrsreichen Straße funktioniert wunderbar“, sind sich beide einig. Weitere Künstler folgten diesem Rat, sodass in diesem Teil von Neuehrenfeld ein echter Schwerpunkt bei der Kunstroute zu finden war.

Wenige Schritte weiter warteten Georg Schnitzler, Norberto Romero und Mariano Rubio in der Mini-Galerie Landmann-31 auf Besucher. Die früheren Ausstellungsvitrine eines Ladens befindet sich in einem Hauseingang. In ihrer Gemeinschaftsausstellung widmeten sich die drei Künstler Darstellungen menschlicher Körper. Die Künstlerinnen der Ateliergemeinschaft Liebigstraße erwiesen sich als Geheimtipp: „Einerseits haben wir hier beste Arbeitsbedingungen, weil es hell und sehr ruhig ist“, sagt Ulla Birkner. Sie hatte die zurückliegenden Wochen intensiv mit Arbeiten verbracht. Heraus kam ein wahrer Farbrausch in Aquarell – oft inspiriert durch den Blick aus dem Fenster auf das sprießende Grün, auf Vögel beim Nestbau und Sonnenlicht. „Andererseits sind wir am Rand des Stadtteils und es gibt wenig Gastronomie, die mehr Besucher anziehen würde“, sagt Viola Isabella Stäglich, die das Atelier gegenüber hat. Vielleicht, so die Künstlerin, bei der Tanz und Bewegung die zentralen Motive ihrer Aquarelle bilden, sei ein Shuttle-Bus eine gute Idee, um Besucher auch in diesen Teil des Kunstroutenbereichs zu bringen.

Derlei Ideen greift das Organisationsteam der Kunstroute auf. Im zweiten Jahr besteht es aus Gabriele Haanraats und André Böxkes. Unterstützt werden sie von Laura Toussaint. Gut aufgenommen wurde die Idee einer Gemeinschaftsausstellung mit allen an der Kunstroute beteiligten Künstlern. Die meisten der gut 130 Künstler stellten eine oder mehrere Arbeiten für die „Kunststation“ im Bunker Körnerstraße 101 zur Verfügung. Vollgepackt wie noch nie waren die Bunkerräume. Trotz der Menge und Vielfalt gelang es, die Ausstellung als anregendes Schaufenster zu gestalten, die sich als Auftakt für den Wandel über die Kunstroute anbot. Und weil sie noch bis zum 11. Mai geöffnet hat, bietet sie sich für alle Kunstinteressierten an, die den Besuch der Kunstroute versäumt haben. Am Freitag und Samstag, 10. und 11. Mai, ist von jeweils 16 bis 21 Uhr geöffnet.

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