• Bäckerei Schweitzer am Ehrenfeldgürtel gibt es nicht mehr, ein neuer Besitzer hat übernommen.
• Eine weitere kleine Filiale ist ganz geschlossen.
• Die Hoffnung, den seit 1973 am Gürtel beheimateten Betrieb noch bis Jahresende weiterführen und dann in andere Hände übergeben zu können, erfüllte sich nicht.

Köln-Neuehrenfeld – Irritiert, vereinzelt gar erbost reagierten manche Stammkunden als scheinbar über Nacht in der Bäckerei Schweitzer am Ehrenfeldgürtel 151 der Besitzer wechselte. Die kleine Filiale in der Christian-Schult-Straße/Ecke Leostraße wurde ganz geschlossen. Haltlose Gerüchte begannen die Runde im Viertel zu machen. Die Umstände des Wechsels sind traurig. 

Inhaber Karl-Heinz Schweitzer war seit etwa einem Jahr schwer erkrankt. Zur Kölner Bäckerei Höschler als Nachfolger bestand bereits Kontakt. Die Hoffnung, den seit 1973 am Gürtel beheimateten Betrieb noch bis Jahresende weiterführen und dann in andere Hände übergeben zu können, erfüllte sich nicht. Weil sich der Gesundheitszustand des Bäckermeisters rapide verschlechterte, erfolgte die geplante Übergabe an die Bäckerei Höschler kurzfristig vorzeitig in der ersten Augustwoche. Nur wenige Tage später verstarb Karl-Heinz Schweitzer im Alter von 75 Jahren. 

Gedrückte Stimmung in Kölner Bäckerei

Im Laden ist die Stimmung gedrückt. Nicolina Höschler, Mitinhaberin der seit mehr als 20 Jahren im Kunibertsviertel ansässigen gleichnamigen Bäckerei, tröstet die langjährigen Verkäuferinnen, die übernommen wurden. „Es ist traurig und wir fühlen mit der Familie. Karl-Heinz Schweitzer war ein sehr engagierter Bäckermeister und lebte für sein Handwerk“, sagt Höschler. Sie und Nina Schweitzer, die den kaufmännischen Part im elterlichen Betrieb hatte, hätten sich den Wechsel natürlich anders vorgestellt auch im Hinblick auf die vielen Stammkunden, fügt sie hinzu.

Zum Ende des Jahres wollte „Der Butterbäcker Höschler“ das Ladenlokal samt der Backstube übernehmen. Im Stammsitz an der Johannisstraße gibt es ebenfalls eine Backstube. Geplant ist, am Ehrenfeldgürtel, in der noch umzubauenden Backstube, ausschließlich Konditorhandwerk zu betreiben, während in der Johannisstraße Brot und Brötchen gebacken werden. Kuchen und Brot gebe es künftig an beiden Standorten. Eine offizielle Eröffnung werde in einigen Wochen nachgeholt.