Label aus EhrenfeldZopfball bietet Sportmode speziell für Frauen

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Weltmeisterin Nadine Angerer ist ein Zugpferd des Labels.

Weltmeisterin Nadine Angerer ist ein Zugpferd des Labels.

Köln-Ehrenfeld – Ziemlich klein ist das Ehrenfelder Büro, in dem Sonja Krings und David Müthrath arbeiten. Sehr modern und lichtdurchflutet, schön, aber spärlich möbliert. Sie arbeiten für das Sportlabel Zopfball, dass sich ausschließlich an Frauen richtet.

2011 hat Sonja Krings das Label gegründet, weil sie den Eindruck hatte, dass Frauen im Sport oft zu kurz kommen. Sie eröffnete ein Sportgeschäft zwischen Heumarkt und Neumarkt, in dem Frauen Sportmode kaufen konnten.

Nun, sechs Jahre später, gibt es das Sportgeschäft nicht mehr. Was sie nicht schlimm findet: "Zopfball war zwar schon damals bekannt, aber es war ein Rohdiamant. Deswegen wollte ich das Label erstmal online großziehen", so Krings. Nachdem ihre Geschäftspartnerin 2014 ausstieg, war sie ein Jahr lang alleine, beschäftigte zwei Aushilfen. Doch dann lernte sie Müthrath kennen, Ehrenfelder wie sie. Beim Tischtennisspielen wurde schnell klar, dass er für den Job geeignet war. Nun ist er der Chief Marketing Officer bei Zopfball. Dass er ein Mann ist, "neutralisiert die Situation. Er schaut mit einem anderen Blick auf die Produkte."

Eigene Kollektion mit den Fussballprofis Nadine Angerer und Anja Mittag

Im Ehrenfelder Online-Shop scheint es zu laufen. Doch was ist mit einem Sportgeschäft, in dem man nicht nur übers Internet shoppen kann? "Wir machen uns natürlich Gedanken. Jedoch ist es für uns wichtiger, den Online-Auftritt zu stärken." Grund für die stetigen Verkaufszahlen sind vor allem zwei Namen: Nadine Angerer und Anja Mittag. Die Fußballprofis haben ihre eigenen Kollektionen mit Zopfball, die sehr gefragt sind. Verkaufsschlager sei ein Shirt von "Natze Kollektion", wie die Kollektion von Angerer liebevoll genannt wird. "King of my castle" steht auf besagtem Shirt und spielt auf die Karriere der Torhüterin der deutschen Nationalmannschaft an.

Die Geschichte von Fußball-Weltmeisterin Angerer und Krings ist eine Besondere: "2013 habe ich einen Anruf bekommen, das Buch von Natze war gerade erschienen. Ich sollte eine Location für eine Lesung suchen, im Gegenzug wollte ich, dass sie eins unserer Shirts trägt. Nach einem Telefonat haben wir uns so gut verstanden, dass wir direkt den Termin für eine eigene Kollektion ausgehandelt haben." Der Termin für die Lesung wurde kurzerhand gecancelt. Stattdessen folgte ein Shooting mit Angerer und ihrer Kollektion von Zopfball.

Weitere Kollektionen für Tennis, Golf und Skaten sind geplant

Krings hat schon früh mit dem Fußballspiel begonnen. Stets ärgerte es sie, dass es keine feminine Mode für Frauen gab. Die 40-Jährige sah nicht ein, stets alte, hässliche Männertrikots zu tragen. "Daher hatte ich so Lust auf diese Marke. Ich wollte einfach mein eigenes Ding machen."

Weitere Kollektionen sind schon geplant, Zopfball-Tennis, Zopfball-Golf und Zopfboard, eine lässige Linie für Skater. Und die alten Männertrikots? Die bleiben jetzt wohl für immer im Schrank.

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