Mordkommission eingesetztPolizei ermittelt nach Tod in Kölner Flüchtlingsunterkunft

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Flüchtlingsunterkunft Ossendorf

Asylunterkunft in Köln-Ossendorf

Köln-Ossendorf – Nach einem mutmaßlichen Tötungsdelikt in einer Asylbewerberunterkunft in Ossendorf ermittelt eine Mordkommission die Hintergründe. Am Dienstag gegen 10 Uhr wurden der Polizei zwei schwerverletzte Bewohner der Unterkunft in einem Zimmer gemeldet. Ein 68-Jähriger aus der Mongolei sei noch vor Ort seinen schweren Verletzungen erlegen, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Den anderen, einen 24-jährigen Bangladeshi, brachten Rettungskräfte ins Krankenhaus. Er werde dort behandelt und sei zunächst nicht vernehmungsfähig, sagte Bremer am Dienstagnachmittag.

In einer der Erdgeschosswohnungen in der Asylbewerberunterkunft nahm die Spurensicherung der Polizei am Mittag ihre Arbeit auf. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion des Leichnams an. An welcher Art von Verletzungen der 68-Jährige schließlich starb war zunächst ebenso unklar wie die Hintergründe der Tat. Ob ein Streit vorausging und ob es noch weitere Beteiligte gab, sollen nun die Ermittlungen ergeben. Die Staatsanwaltschaft ließ daher zunächst offen, ob der verletzte 24-Jährige als Beschuldigter gilt. Nähere Hinweise erhoffen sich die Ermittler von einer Befragung des Verletzten. Wann die stattfinden kann, ist aber noch ebenso unklar.

124 Plätze in der Unterkunft

Laut Aussage mehrerer anderer Bewohner der Einrichtung sollen die beiden Tatbeteiligten zusammen in einer der Wohnungen gelebt haben. Dort sollen sie regelmäßig Alkohol getrunken haben. Ob einer oder beide auch zum Zeitpunkt der Tat unter Drogen- oder Alkoholeinfluss standen, soll noch herausgefunden werden.

Die Flüchtlingsunterkunft in der Heinrich-Rohlmann-Straße am Rande des Gewerbegebiets in Ossendorf gibt es seit 2015. Die 124 Plätze verteilen sich auf zwei- bis dreigeschossigen Systembauten. In den Wohnungen, die über eigene Küchen und Sanitäranlagen verfügen, leben jeweils mehrere Personen.  

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