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Kölner GastronomieDas Café Soleil will in Neuehrenfeld französisches Flair verbreiten

Lesezeit 3 Minuten
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Inhaberin Tina Beils (l.) und Carla Weber kümmern sich im Café Soleil mit viel Sorgfalt um das Wohl der Gäste. 

  • Im Eckhaus, wo einst eine Elterninitiative Kinder betreute, hat Tina Beils ihr Café Soleil eröffnet.
  • Kein verhuschtes dunkles Kaffeehaus, in das sich der Gast verkriechen kann. Auch kein helles Designobjekt mit kühler Eleganz und klaren Linien.
  • Ein Hauch von Südfrankreich soll nun durch die Fridolinstraße wehen – auch mit Hilfe eines kleinen Vorgärtchen.

Neuehrenfeld  – Die Ottostraße im gediegenen „Tintenviertel“ von Neuehrenfeld ist seit langem ein Geheimtipp für gute Gastronomie. Eigentlich ist es eine ruhige Wohnstraße. Die Lokale sind in hübscher Regelmäßigkeit und immer mit ausreichend Abstand voneinander an den Straßenecken vom Anfang bis Ende der Straße verteilt. Vielleicht gerade weil auf den Außenterrassen das Thema Sehen und Gesehenwerden keine Rolle spielt, brummt praktisch überall das Geschäft.

Sonniges Vorgärtchen für Kölner Café

Erst im vergangenen Herbst hinzugekommen ist das Café Soleil. Praktisch von Beginn an, wurde das gemütliche kleine Café mit seinem winzigen Vorgärtchen an der Ecke Otto-/Fridolinstraße gut angenommen. Das nur tagsüber geöffnete Geschäft ergänzt das Angebot der vorhandenen Gaststätten und Restaurants, die meistens erst abends geöffnet haben.

„Es hat mich sehr überrascht, aber natürlich auch sehr gefreut, dass sofort so viele Menschen kamen“, erzählt die Inhaberin Tina Beils. Inzwischen kommen praktisch alle Generationen in ihr Café: Mütter mit Kleinkindern, Schüler und Lehrer der nahe gelegenen Schulen und auch ältere Gäste, die sich wie alle angetan davon zeigen, was aus den Räumlichkeiten geworden ist, in denen einmal kleine Kinder tobten.

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„Ich liebe das Viertel und seine Menschen sehr, schließlich wohne ich schon 20 Jahre hier ganz in der Nähe“, sagt Tina Beils. Noch nicht einmal vor einem halben Jahr hat sie ihr Café eröffnet. Inzwischen wirkt es so, als sei an dieser Straßenecke nie etwas anderes gewesen. Bevor Tina Beils hier ihren lange gehegten Traum von einem eigenen Café verwirklichen konnte, wurden viele Jahre lang Kinder betreut. Eine Elterninitiative mit Namen „Springmäuse“ hatte das ehemalige Ladenlokal angemietet.

Als sie davon erfuhr, dass die Räume frei werden würden, zögerte sie nicht lange. Wenn nicht hier, wo sonst? Die Fassade des Hauses ist schon lange in einem kräftigen Sonnengelb gestrichen. Aber weder die Farbe noch das mittags und nachmittags an schönen Tagen sonnenbeschienene Vorgärtchen sind der Grund dafür, dass das Café „Soleil“ heißt, also „Sonne“. „Seit 30 Jahren hege ich diesen Traum vom eigenen Café“, erzählt die 54-Jährige.

Erst Gastronomie, dann Sozialarbeit

Nach dem Abitur lernte sie zwar Hotelfach und arbeitete auch in der Gastronomie. Dann aber entschied sie sich für ein Studium der Sozialarbeit und wechselte für zwei Jahrzehnte in diesen Beruf, wo sie mit psychisch kranken Menschen zu tun hatte. Den Traum vom Café Soleil bewahrte sie in Form einer Aufnahme, die ein gleichnamiges Café im französischen Lyon zeigt. 

Das hat sie einmal während ihrer Arbeit in der Gastronomie in Südfrankreich selbst kennengelernt. Ein malerisches Lokal an einer abschüssigen Straßenecke mitten in der Altstadt. Ihr Traum begann spätestens von diesem Zeitpunkt an. „Mein Café sollte auch so heißen und ich wollte das warme südfranzösische Flair hineinbringen“, erzählt sie weiter.

Sonnengelb und Gold dominieren

Die Familie half schließlich, dass der Traum wahr wurde und bis ins Detail mit viel Liebe umgesetzt wurde. Kein verhuschtes dunkles Kaffeehaus, in das sich der Gast verkriechen kann. Auch kein helles Designobjekt mit kühler Eleganz und klaren Linien. Im Cafe Soleil bestimmen Sonnengelb und Gold die reiche Farbskala. Blumenvasen, Kissen, Kacheln und vieles mehr bringen eine Fülle von Farbtupfern in den Raum, der im Vintage-Stil möbliert ist.

Viel Sorgfalt wurde auf das Angebot an Speisen und Getränken gelegt. Die französische Note überwiegt – natürlich kann man hier ein „petit déjeuner“ mit Croissant und Marmelade bekommen. Selbst gebackene Kuchen, wechselnde Tagesgerichte zu einem fairen Preis sowie Salate und eine feine, aber nicht übertrieben große Auswahl an Kaffees, Tees und Limonaden runden das Angebot ab. Im Frühjahr sollen Smoothies und frisch gepresste Säfte hinzu kommen. Zu genießen im kleinen Gärtchen an der Straßenecke, umrahmt von bunten Blumen.

Das Café Soleil, Fridolinstraße 2, Montag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr geöffnet. Dienstags ist Ruhetag.

www.cafesoleil-ehrenfeld.de

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