Prominente Lage, Kneipe dabeiMehrfamilienhaus in Köln-Ehrenfeld zwangsversteigert

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Zwangsversteigerung Körnerstraße

Das Haus in der Körnerstraße wurde zwangsversteigert.

Köln-Ehrenfeld – Am Donnerstag (27. Januar) ist im Kölner Amtsgericht ein Mehrfamilienhaus in Ehrenfeld zwangsversteigert worden. Unter den Hammer gekommen ist das Haus in der Körnerstraße 41, in dessen Erdgeschoss sich die Gaststätte „Em Höttche” befindet. Die Immobilie befindet sich in einer attraktiven Lage, das Interesse an der Versteigerung war entsprechend groß.

Rund 30 Personen kamen in der Nebenstelle des Amtsgerichts am Reichenspergerplatz zusammen, um dem Termin beizuwohnen. Zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen wurde dieser im Treppenhaus des Justizgebäudes abgehalten.

Die Zwangsversteigerung des Mehrfamilienhauses in der Körnerstraße wurde „zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft” vollzogen. Diese Form der Versteigerung kommt etwa dann zum Einsatz, wenn sich die Erben einer Immobilie nicht auf die Verteilung des Nachlasses einigen können. Die sogenannte Erbengemeinschaft kann dann durch eine Teilungsversteigerung aufgelöst werden: Nach der Auktion geht die Immobilie an den Höchstbietenden und jeder Erbe bekommt seinen Anteil des Erlöses.

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Haus in Köln-Ehrenfeld wird auf einen Wert von 480.000 Euro geschätzt

Im Vorfeld der Versteigerung wurde der Wert des Hauses auf 480.000 Euro festgelegt. Es hat drei Geschosse samt Keller und einen nicht unterkellerten Anbau auf der Rückseite. Das Grundstück ist insgesamt 186 Quadratmeter groß, die Nutzfläche der Gaststätte und die Wohnflächen der drei Wohnungen betragen zusammen etwa 217 Quadratmeter.

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Bei dieser Größe und der prominenten Lage in Ehrenfeld scheint es sich bei dem veranschlagten Schätzwert fast um ein Schnäppchen zu handeln. Zumindest nach den heutigen Maßstäben. Allerdings bestünde laut Amtsgericht „ein Instandhaltungs- und Modernisierungsrückstau”, auch lägen Baumängel und Bauschäden vor. Hinzu kommen sogenannte „im Grundbuch eingetragene Rechte” von 50.317 Euro. Diese Rechte können beispielsweise Hypotheken und Grundschulden beinhalten, die zusätzlich zum Kaufpreis vom neuen Eigentümer getragen werden müssen.

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Die interessierten Bieter konnte das aber nicht abschrecken – ein dutzend Gebote später fiel der sprichwörtliche Hammer und die Körnerstraße 41 wechselte für einen Preis von 730.000 Euro den Besitzer, die rund 50.000 Euro Grundbuchrechte nicht inbegriffen.

Ersteigert hat die Immobilie ein junger Mann in T-Shirt und Sneakern, der sich von den Geboten seiner Konkurrenten nur wenig beeindruckt zeigte. Der Eigentümer des Hauses ist zwar nun ein neuer, für die Bewohner und die Betreiber der Gaststätte aber soll sich dadurch nichts ändern: Die bestehenden Miet- und Pachtverträge sollen laut Gericht erhalten bleiben. 

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