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Vogelsanger Straße in KölnSanierungsarbeiten stellen Verkehrsteilnehmer auf die Probe

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Klaus Harzendorf, Andrea Blome und Josef Wirges griffen zur Schaufel.

Klaus Harzendorf, Andrea Blome und Josef Wirges griffen zur Schaufel.

Ehrenfeld – Ein aufgebrachter Radfahrer nutzte die Gelegenheit, um die seiner Meinung nach unzureichende Verkehrsregelung im Baustellenabschnitt an der Vogelsanger Straße zu kritisieren. Immerhin hörten ihm dabei die Verkehrsdezernentin, der Amtsleiter Straßen und Verkehrsentwicklung sowie der Bezirksbürgermeister zu. Das hochrangige Trio stellte das ambitionierte Projekt Umbau Vogelsanger Straße vor.

Völlig neue Straße

Das stellt zur Zeit zwar nicht nur die Nerven einiger Radfahrer, sondern auch die zahlreicher anderer Verkehrsteilnehmer und Anwohner auf so manche Probe. „Aber es wird besser werden“, versprach Andrea Blome, die Verkehrsdezernentin.

Am Ende werde es eine völlig neue Straße sein. „Eine lebenswerte Straße mit deutlich mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer“, fügte Andrea Blome hinzu. Amtsleiter Klaus Harzendorf ergänzte: „Die Straße wird zur Allee, denn es werden 75 Bäume neu gepflanzt.

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Tempo 30

Der Autoverkehr wird sich dagegen bescheiden müssen. Mit nur noch höchstens 30 Stundenkilometern geht es auf jeweils nur einer Spur pro Fahrtrichtung voran. Und die Zahl der Stellplätze sinkt ebenfalls. Schneller darf im Moment auch nicht gefahren werden. Im Bereich zwischen Gürtel und Rothehausstraße ist bereits Tempo 30 vorgeschrieben. Schneller wäre auch waghalsig.

Der motorisierte Verkehr kann sich nur auf einer engen, provisorischen Spur in Fahrtrichtung stadteinwärts bewegen. Radfahrer dürfen auch stadtauswärts, also in Richtung Gürtel, fahren. Doch für sie ist es eben – wie oben erwähnt – eng.

Noch einige Wochen Baustelle

Der Zustand dauert noch einige Wochen an. Die Wege für die Verkehrsteilnehmer werden dem Baustellenfortschritt angepasst. Wenn der erste Abschnitt fertig ist wandert die Baustelle weiter in Richtung Innere Kanalstraße. Der nächste Abschnitt ist der zwischen Rothehausstraße und Geisselstraße.

Es folgen Geissel- bis Mechternstraße, Mechtern bis Piusstraße sowie Pius- bis Innere Kanalstraße. Spannend wird es in Höhe der Thebäer- und der Mechternstraße. Hier sind archäologische Fundstellen bekannt: Reste eines römischen Gutshofs und des hochmittelalterlichen Mechternklosters werden unter der Vogelsanger Straße untersucht und dokumentiert.

Umbau kostet 5,5 Millionen Euro

Gebuddelt wird von Hauswand zu Hauswand. Gehwege, Parkstreifen, die Fahrbahn und mehrere ampelfreie Überwege werden neu angelegt. Die Rheinenergie wird darüber hinaus unter der Fahrbahn eine Fernwärmeleitung verlegen. Sie verläuft dann von der Innenstadt bis nach Bickendorf. Das Heliosgelände, die Neubauprojekte am Grünen Weg und am Güterbahnhof Ehrenfeld sowie das Westcenter-Hochhaus werden daran angeschlossen.

Der Umbau der Straße kostet insgesamt 5,5 Millionen Euro. An den Kosten werden die Anlieger beteiligt. Die letzten beiden Phasen der Arbeiten bestehen im Aufbringen der obersten Schicht der Fahrbahn. Hierbei wird Flüsterasphalt verwendet. Der Abschluss des Umgestaltungsprojekts ist für Ende 2021 geplant.

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