Wohnung per App steuernKölns digitalstes Wohnhaus entsteht in Ehrenfeld

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DigitalesHaus

Noch befindet sich das digitalste Wohnhaus der Stadt im Bau. Im Mai soll es bezugsfertig sein. 

Ehrenfeld – Mittlerweile existiert für fast jede Lebenslage die passende Smartphone-App. Es gibt Apps, die dabei helfen, die Wohnung aufzuräumen, das Haus zu putzen oder die passende Inneneinrichtung für die eigenen vier Wände zu finden. Aber die komplette Wohnung mit nur einer App steuern, von der Heizung bis zum Türschloss? In Ehrenfeld wird das nun Realität.

Zugangscode statt Schlüssel

Die Metropol Immobiliengruppe baut am Melatengürtel 107 derzeit nämlich das aktuell digitalste Wohnhaus Kölns: Hier entstehen 32 Wohnungen, die sich vollständig mit Hilfe einer einzigen App verwalten lassen. So sollen die Anwohner des digitalen Hauses bald etwa keine Zweitschlüssel mehr bei ihren Nachbarn hinterlegen müssen - um die Türe zu öffnen, reiche es zukünftig, einen Zugangscode in ein Tastenfeld zu tippen. Auch könne man zeitlich begrenzte Zugangscodes für das digitale Türschloss per E-Mail an Freunde, Verwandte oder Handwerker schicken, um diese während der eigenen Abwesenheit in die Wohnung zu lassen.

„Wir brauchen Immobilien, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und flexible Lösungen für Wohnen und Arbeiten bieten“, so Benjamin Wardemann, der Geschäftsführer von Metropol. Wie Wardemann weiter erklärt, biete die Digitalisierung des Wohnraumes auch einen großen Nutzen mit Hinblick auf die Schonung von Ressourcen, wodurch man schließlich Kosten einsparen könne: „Wir setzen digitale Qualitätsstandards und schaffen eine überraschende und bislang ungekannte Synergie von Immobilie und Technik.“

Kinderbetreuung im Haus

Zusätzlich zu den Wohnungen, deren Kaltmiete je nach Größe zwischen 700 und 1400 Euro liege, soll der Neubau mit dem Projektnamen „MelEHR“ auch eine Großtagespflege beherbergen, in der die Kinder der Bewohner betreut werden können. Das Projekt am Melatengürtel ist der erste Schritt in Metropols Digitalisierungsprozess „Readi“ an deren Ende schließlich ganze Stadtviertel miteinander über das Internet verbunden werden sollen: „Unsere Veedel werden sich vernetzen“, erklärt Geschäftsführer Benjamin Hardemann, „die Ladesäule in der Tiefgarage ist genauso Teil einer intelligenten eMobility wie ein digitales Mieterbrett zur Kommunikation und Information der Menschen im Haus und im Quartier.“

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Zusätzlich engagiert sich die Metropol Immobiliengruppe auch in der Wohnungsbau Initiative Köln (WIK), die sich für eine bessere wohnungswirtschaftliche Situation in der Domstadt einsetzt. Wie Johannes Koza von der Unternehmensentwicklung Metropols erklärt, schaffe man am Melatengürtel schließlich nicht nur ein digitales Projekt, sondern auch Wohnraum: „Die Nachfrage auf dem Kölner Wohnungsmarkt ist sehr hoch“, erklärt Koza weiter, „gerade in Stadtteilen wie Ehrenfeld. Außerdem passt das digitale Haus gut zu dem Spirit des Viertels.“

Die komplette Wohnung mit einer App steuern, Zugangscodes statt Schlüssel, die digitale Vernetzung mit den Nachbarn – so wird am Melatengürtel aus Zukunftsmusik bald Lebenswirklichkeit. Derzeit aber befindet sich das digitalste Mietshaus Kölns noch im Bau, die ersten Mieter sollen im Mai dieses Jahres einziehen können.

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