Zu den Ehrlich BrothersDer neunjährige Leo zaubert sich in die Lanxess Arena

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Leo zaubert

Leo trägt nicht nur von Kopf bis Fuß die Kleidung der Ehrlich Brothers, sondern kann auch schon so gut zaubern wie seine Vorbilder.

Köln-Ossendorf – Die Zauberkunst - das Zusammenspiel von Illusion, Täuschung und Unterhaltung - zieht die Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann. Obwohl gemeinhin bekannt ist, dass den Darbietungen der Zauberer statt wirklicher Magie geschickte Kunstgriffe zugrunde liegen, faszinieren ihre Tricks noch heute. Das beweisen zum Beispiel die ausgebuchten TV-Shows der Ehrlich Brothers, einem Bruder-Duo, dass seine Zaubertricks seit Jahren auf den kleinen und großen Bühnen des Landes präsentiert.

Auch Leo Dölfs aus Ossendorf ist von den Kunststücken der beiden Brüder begeistert - und entschloss sich alsbald selbst dazu, sich im Handwerk des Zauberns zu versuchen: „Ich finde es schön, die Leute zu faszinieren, auf der Bühne zu stehen und meine Fingerfertigkeit zu zeigen”, erklärt der Neunjährige, der sich bereits in jüngsten Jahren mit einem Zauberkasten die ersten Kniffe beibrachte.

Drittklässler zeigt Zaubertricks im Lidl-Markt

Nachdem er im April eine Show der Ehrlich Brothers besuchte, stieg er so richtig in die magische Materie ein, erlernte mentale Tricks sowie den Umgang mit Zauberwürfeln und magischen Quadraten. Dann fehlte dem jungen Illusionisten nur noch die passende Bühne, um seine Winkelzüge einem Publikum zu zeigen. Diese fand der pfiffige Drittklässler schließlich im Lidl-Markt an der Rochusstraße. Zusammen mit seinem Kumpel Leon verbrachte er hier die schulfreien Stunden und sprach Passanten an: „Hallo, wollen Sie einen Zaubertrick sehen?”

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Wurde die Frage bejaht, zeigte er den Ossendorfern Zaubertricks mit den Händen, ließ seine Daumen verschwinden oder verbog seine Arme auf scheinbar unmögliche Art. Wie Leo erzählt, wären die Tricks bei den Passanten in der Regel gut angekommen, viele dankten dem jungen Zauberer für seine Darbietungen mit einer kleinen Spende, zumeist in Form ihres Flaschenpfands, den sie gerade abgeben wollten. Andere hingegen hätten keine Lust gehabt, sich die Kniffe des Neunjährigen anzusehen. Davon aber ließ er sich nicht beirren - und sollte schlussendlich für seine Mühen belohnt werden.

Kostümbildnerin filmt Leo beim Zaubern

An einem schicksalshaften Tag nämlich sprach Leo erneut eine Passantin an, um ihr seine Tricks vorzuführen und es gelang ihm, ihr nach einer anstrengenden Woche „ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.” Tatsächlich stellte sich heraus, dass die junge Frau als Make-Up-Artist und Kostümdesignerin arbeitet und die Bühnenoutfits der Ehrlich Brothers gestaltet. Für Leo zunächst unfassbar; da steht jemand vor ihm, an seiner Lidl-Filiale in Köln-Ossendorf, der seine Idole Andreas und Chris Ehrlich persönlich kennt.

Ehrlich Brothers laden den Neunjährigen persönlich zur Show ein

Yvonne Schreiber, so heißt die Kostümbildnerin, machte ein Video von Leo und seinen Zaubertricks, dass sie dann den Ehrlich Brothers zeigte. Nach kurzer Zeit dann die Nachricht des Jahres: „Yvonne sagte, dass wir von den Ehrlich Brothers zu einer Show eingeladen werden”, erklärt Andreas Drölf, der Vater des jungen Magiers. Am siebten August können Leo und seine Eltern nun zur Vorführung des Bruder-Duos in der Lanxess-Arena kommen: „Das ist ein richtig cooles Gefühl”, erklärt Leo, „ich bin ein riesiger Fan von den beiden und von ihnen persönlich eingeladen zu werden, ist einfach super.”

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Wie der Neunjährige weiter erzählt, wäre es zudem kaum zu glauben, dass seine Idole nicht nur von ihm gehört, sondern auch bereits seine Zaubertricks gesehen haben - das finden natürlich auch seine Freunde „krass”, die ebenso stolz auf ihn sind wie seine Eltern: „Wir freuen uns total für den Leo”, sagt Vater Andreas, „wenn ihm die Zauberei Spaß macht, ist das für uns das wichtigste - dass dabei aber so eine schöne Geschichte herumkommt, hätten wir nicht gedacht.”

Ob Leo auch in Zukunft als Zauberer auf der Bühne stehen wird, ist aber noch unklar. Schließlich ist der Neunjährige vielseitig begabt und interessiert, geht gegen einen Obolus für Nachbarn einkaufen oder mäht den Rasen. In seinem Kinderzimmer betreibt der junge Geschäftsmann sogar einen Kiosk - auch wenn in diesem hauptsächlich seine Eltern einkaufen kommen. Dass das Leben eines Zauberkünstlers aber ebenfalls etwas für ihn wäre, da ist sich Leo sicher. Und auch Mutter Alexandra könnte sich das für ihren Sohn vorstellen: „Der Leo ist eine Rampensau und auf der Bühne zu stehen ist schon sein Ding.”

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