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Ehrung für Marie-Luise NikutaEin Verein will an die Kölner Motto-Queen erinnern

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Marie-Luise Nikuta auf ihrem Balkon, aufgenommen im Sommer 2018

Köln – „Es geht mir darum, das Andenken an Marie-Luise Nikuta zu bewahren, etwas Nachhaltiges zu schaffen“, sagt André Schulze Isfort, Präsident der Stattgarde Colonia Ahoj. „Schließlich hatte sich zwischen uns beiden im Laufe der Jahre eine recht enge Freundschaft entwickelt.“ Und so hat er zum ersten Todestag der Motto-Queen, die im Vorjahr am Karnevalsdienstag im Alter von 81 Jahren verstorben war, eine Plakatwand an der Ecke Severinstraße/Im Dau angemietet.

„Da bisher Corona-bedingt weder eine Trauerfeier noch ein Zusammentreffen anderer Art möglich war, soll die Plakatwand Nikutas Persönlichkeit würdigen und Passanten zu einem kurzen Moment der Erinnerung einladen“, sagt Schulze Isfort. Vielleicht summen oder singen sie dabei einiger ihrer größten Hits, auf die auf dem Plakat verwiesen wird - von „E paar Jrosche för Ies“ bis „Weißte wat, mer fahre met d'r Stroßebahn noh Hus“.

Die Plakataktion ist zugleich Startschuss zur Gründung eines Verein, den ein Freundeskreis unter dem Namen „Levve un levve losse“ eintragen lassen will. Ziel ist es, dauerhaft an das Leben und Wirken Nikutas zu erinnern und dies öffentlich zugänglich und erlebbar zu machen. Schließlich habe die Sängerin und Komponistin, so Schulze Isfort, über Jahrzehnte das kölsche Liedgut und den Karneval mitgeprägt.

„Sie war Botschafterin der kölschen Sproch, des Fastelovends und der Stadt. Sie hat jung und alt, nah und fern mit ihren Liedern erreicht und war ein Beispiel gelebter Emanzipation. Auf den Bühnen hat sie »ihren Mann gestanden« und sich nichts vorschreiben lassen.“

Motto-Lied erklingt an Nikutas Grab

Jeder, der sich der Grande Dame des kölschen Liedgutes verbunden fühle, könne dem Freundeskreis beitreten und den neuen Verein unterstützen. Sobald es die Corona-Regeln zulassen, findet eine offizielle Gründungsveranstaltung statt. Schon jetzt steht Nikutas Tochter Andrea Nikuta-Meerloo als Ehrenvorsitzende fest. Sie hat auch mit Schulze Isfort als erste die fertige Plakatwand begutachtet.

Das Motto-Lied des Vereins erklingt künftig auch an Nikutas Grab auf Melaten. Über einen am Grabstein angebrachten QR-Code, über den auch Fotos aus der langen Karriere der Motto-Queen zu sehen sind.

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