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Neues Quartier geplantRodenkirchen bekommt eine Stadt in der Stadt

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Der Gebäuderiegel an der Ringstraße steht leer und soll abgerissen werden.

Der Gebäuderiegel an der Ringstraße steht leer und soll abgerissen werden.

Rodenkirchen – An der Ringstraße 38 bis 46 entsteht ein neues, weitgehend autofreies Quartier mit 360 bis 400 Wohnungen. 30 Prozent davon werden öffentlich gefördert, der Rest besteht etwa zur Hälfte aus Miet- und Eigentumswohnungen.

Die bisherigen Gewerbebauten auf dem rund 25.000 Quadratmeter großen Gelände werden abgebrochen. Davon unberührt ist das angrenzende Gelände an der Ringstraße 48, auf dem sich ein Discounter samt Parkplatz befindet.

In der Hauptsache werden die acht Riegelbauten viergeschossig. Vier begrünte Innenhöfe mit Spielplätzen sind vorgesehen sowie eine Kita für sechs Gruppen. Das ganze Areal wird mit einer Tiefgarage quasi unterkellert. Rund 400 Stellplätze sollen dort geschaffen werden. Investor und Entwickler ist die PE Ringstraße, zu der die Bauwens und Convalor GmbHs gehören.

Arbeiten sollen frühestens 2020 beginnen

Die Stadtplanung und Alexander Jacobi vom Projektentwickler Bauwens sowie Peter Berner vom Kölner Architektenbüro Astoc stellten das städtebauliche Konzept in der Aula des Gymnasiums erstmals öffentlich vor. Als grober Zeitplan ist vorgesehen, dass frühestens im zweiten Halbjahr 2020 die ersten Abbrucharbeiten im hinteren Bereich des Areals beginnen. „Das hängt davon ab, wie schnell die Baugenehmigung fertig ist“, sagte Alexander Jacobi. Rund zweieinhalb Jahre würden dann die Arbeiten in diesem ersten Abschnitt dauern. Als letztes, voraussichtlich in vier bis fünf Jahren, werden die Gebäude der ehemaligen Volvo-Zentrale an der Ringstraße abgebrochen. Dort sind derzeit noch Flüchtlinge untergebracht, zum Teil stehen sie leer.

In diesem vorderen Gebäuderiegel an der Ringstraße sollen allerdings demnächst die Bezirksvertretung und Teile der Bezirksverwaltung vorübergehend einziehen – dann nämlich, wenn das Bezirksrathaus an der Hauptstraße abgebrochen und neu gebaut wird. Nach langem Hin und Her hat sich nun die Stadt mit dem Investoren Bauwens auf die Mietbedingungen für diese Interimslösung geeinigt. Freilich werden die Räume renoviert und hergerichtet. Die rund 50 Zuhörer in der Aula des Gymnasiums konnten ihre Fragen und Bedenken an die Experten richten.

Sie kritisierten vor allem, dass es bislang kein Verkehrskonzept in Zusammenhang mit der Bebauung gibt. Schon jetzt sei die Ringstraße überlastet und es sei schwierig, sich aus privaten Einfahrten heraus in die Straße einzufädeln, hieß es. Zudem werde ganz in der Nähe das neue „Waldviertel“ mit ebenfalls rund 350 Wohnungen entstehen. Hans-Martin Wolff von der Stadtplanung, verwies auf die Verkehrszählungen, die in dem Bereich durchgeführt wurden, aber noch nicht ausgewertet worden seien. Vor allem Anwohner der angrenzenden Rotterbergstraße drängten auf eine vernünftige Abgrenzung des neuen Wohnareals. „Damit nicht plötzlich ein neuer Bewohner durch meinen Garten läuft“, meinte eine Zuhörerin.

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