Elektroschocker im Sperrmüll gefundenKölner wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt

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Der Haupteingang zum Justizzentrum Köln mit Amtsgericht und Landgericht an der Luxemburger Straße

Köln – Hundert Sozialstunden muss ein 29-jähriger Mann ableisten, der am Freitag im Amtsgericht zu erscheinen hatte, weil ihm unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen wurde. Am 6. Juni dieses Jahres war in seiner Wohnung in Porz, in der er mit seiner Freundin und dem vor zwei Monaten geborenen gemeinsamen Kind lebt, ein Elektroschocker ohne Prüfzeichen gefunden worden.

Angeklagter fühlte sich bedroht

Seine Verteidigerin erklärte, er habe die Waffe im Sperrmüll gefunden; er habe sie nie benutzt, außerdem sei sie nicht funktionstüchtig gewesen. Es tue ihm Leid, gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben. Das Gerät habe der gelernte Maler und Lackierer, der arbeitslos ist und Hartz IV bezieht, auf der Straße mitgenommen, weil er sich in einer „Bedrohungssituation“ befunden habe: Jemand, dem er Geld schulde, habe ihm regelmäßig aufgelauert, zum Beispiel nachts mit dem Auto vor dem Wohnhaus gewartet.

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Die Lebensgefährtin sei „völlig verängstigt" gewesen. Der 29-Jährige, der wegen Drogendelikten vorbestraft ist, steht unter zweifacher Bewährung. Trotzdem sah die Amtsrichterin Spielraum dafür, das Verfahren gegen die Auflage einzustellen, dass er gemeinnützige Arbeit verrichtet. Offenbar sei er „handwerklich begabt“, und momentan habe er viel Zeit. Die Verhängung einer Geldstrafe würde „zu Lasten des Kindes“ gehen. (cs)

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