Trotz hoher InzidenzWarum die Stadt Köln zurzeit kein Corona-Hotspot wird

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Köln Luftaufnahme 230921

Blick über das Kölner Panorama 

Köln – Die Stadt Köln will beim Land NRW nicht beantragen, als Corona-Hotspot ausgewiesen zu werden. Das ist das Ergebnis einer Beratungsrunde im städtischen Krisenstab am Freitag. Ein Stadtsprecher bestätigte das auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Die aktuelle Infektionslage in Köln gibt das nicht her“., sagte ein Stadtsprecher. Der Inzidenzwert liegt derzeit bei 1091,1 Der bundesweite Durchschnittswert liegt im Vergleich bei 1586,4.

Der Krisenstab hat am Freitag außerdem beschlossen, dass in städtischen Verwaltungsgebäuden weiterhin die Verpflichtung besteht, eine medizinische Maske zu tragen. Die Maskenpflicht gilt für Besucherinnen und Besucher des Stadthauses Deutz, des Kalk Karrees, der Bezirksrathäuser, der Kundenzentren, der Zulassungsstellen, des Standesamtes und aller sonstigen Verwaltungsgebäude, in denen Dienstleistungen durch Bedienstete der Stadt Köln im persönlichen Kontakt zu den Besucherinnen und Besuchern erbracht werden. 

Hintergrund der Entscheidung ist eine neue Rechtsgrundlage. Demnach sind ab Sonntag nur noch wenige Corona-Schutzregeln wie etwa eine Masken- und Testpflicht in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen möglich. Wird eine Stadt oder ein Kreis vom Land jedoch als Corona-Hotspot eingestuft, sind weitergehende Schutzregeln möglich.

Keine Schwellenwerte bei der Inzidenz 

Die neue Rechtsgrundlage beinhaltet allerdings keine Inzidenz-Schwellenwerte, ab denen eine Stadt automatisch zum Hotspot wird. Als Maßstab gilt stattdessen, ob eine Überlastung der Krankenhäuser droht. Indikatoren dafür können etwa sein, dass zu viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig erkrankt sind, planbare Eingriffe verschoben werden müssen, die Verlegung von Patienten in andere Klinik nötig ist und eine Mindestanzahl an Pflegekräften nicht zur Verfügung steht. All das ist derzeit in Köln allerdings nicht der Fall.

In Hamburg hatte die Bürgerschaft die gesamte Stadt zum Corona-Hotspot erklärt, um die Maskenpflicht in Lebensmittelgeschäften und im Einzelhandel sowie die 2G-Plus-Regelung beizubehalten. In Köln werden diese Schutzmaßnahmen hingegen an diesem Wochenende auslaufen.

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Der Kölner Mediziner Michael Hallek hatte die neue gesetzliche Regelung deutlich kritisiert. Die Gesellschaft müsse weiterhin Menschen schützen, die auch an Omikron schwer erkranken können. Das Tragen von Masken und das Einhalten von Abständen seien aus seiner Sicht keine Einschränkungen der Freiheit, es handele sich vielmehr um eine Rücksichtnahme.

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