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ErweiterungKölns ältestes Gymnasium wird saniert – Reker gibt Versprechen ab

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OB Henriette Reker und Schulleiterin Barbara Wachten legten den Grundstein.

Köln – „Wie lange haben wir auf diesen Moment gewartet! Was war das eine lange Durststrecke!“: Schulleiterin Barbara Wachten, die mit einem in Gold angesprühten Helm auf der Baustelle ihrer Schule steht, sind Erleichterung und Freude anzumerken: Das Dreikönigsgymnasium ist nicht mehr Kölns ältestes Gymnasium und gleichzeitig die baufälligste Schule der Stadt. Künftig wird die traditionsreiche Schule eine der modernsten Schulen Kölns sein. Der Grundstein für die Kernsanierung des Bestandsgebäudes sowie die Erweiterung des traditionsreichen Gymnasiums ist am Montag feierlich gelegt worden.

Dreikönigsgymnasium Köln: Das Ende der Flurschule

Die Schule bekommt auf dem Gelände an der Escher Straße einen 11.500 Quadratmeter großen Gebäudekomplex mit neuen Schulräumen und einer modernen Mensa. Im Inneren wird die bestehende Flurschule nach aktuellen pädagogischen Konzepten zu einer so genannten Clusterschule mit offenen Lernbereichen umgestaltet. Auf dem Außengelände gibt es vielseitige Anlage für Sport und Freizeitbetätigungen im Ganztagsbetrieb.

Älteste Schule Kölns soll auch nachhaltiger werden

Auch nachhaltig soll das Gebäude sein: Auf 650 Quadratmeter Dachflächen werden Fotovoltaikanlagen für die Schule den eigenen Strom erzeugen. Die Fertigstellung soll in Rekordtempo erfolgen: Dank der Kooperation der Stadt mit General- und Totalunternehmern soll die Schulgemeinschaft, die sich derzeit in einem Interim im Bürgerpark Nord befindet, bereits 2024 hier einziehen. Sie habe den festen Plan, diese Schule noch selbst zu eröffnen, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker in ihrer Rede.

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Damit erzählt die Geschichte rund um Sanierung und Neubau gleichzeitig von einer bessern Zukunft und von dem, was derzeit immer noch verhindert, dass Schulplätze in Köln schnell gebaut werden: Bereits 2012 als sie an die Schule kam, sollte sie die Bauarbeiten begleiten, berichtete Wachten bei der Grundsteinlegung. An der baufälligen Schule fielen Fassadenteile runter, und es gab noch nicht mal eine Mensa. Zehn Jahre wartet die Schulgemeinschaft also darauf, dass es endlich losgeht mit dem Bau. Natürlich sorgte auch die Tatsache für Verzögerung, dass es am Ende nun eine umfangreiche Generalsanierung wurde.

Fertigstellung war ursprünglich für 2022 geplant

Aber dann standen die Pläne, und die Schule sollte eigentlich schon 2022 eingeweiht werden. Aber die schwierige Suche nach einem Interimstandort sowie die Debatten zwischen Stadt, Landschaftsschutz und Politik sorgten für weitere zwei Jahre Verzögerung, bis die Fläche in dem Kölner Nordpark schließlich mit der provisorischen Containerschule bebaut werden durfte und der Naturschutzbeirat sein Okay für eine zeitlich befristete Nutzung des Flurstücks in dem Park gab.

Deshalb richtete Wachten bei den Feierlichkeiten auch angesichts des Kölner Schulnotstands einen eindringlichen Appell an Oberbürgermeisterin Reker: „Tun Sie alles in ihrer Macht stehende, dass es mehr und schneller Tage wie diese gibt. Und sorgen Sie dafür, dass andere nicht zehn Jahre warten müssen.“ Sie forderte die Oberbürgermeisterin dazu auf, Kinder in dieser Stadt wichtig genug zu nehmen und dafür andere Projekte hintenanzustellen. „Nix es ömesöns!“, sagte sie. Man könne nicht bauen ohne Plätze und man könne auch nicht um Bäume rumbauen, ergänzte sie in Anspielung darauf, dass auch die Debatten um gefällte Bäume oder zu bebauende Wiesen immer wieder Bauprojekte verhinderten.

Reker: „Schulbau hat absolute Priorität"

Reker erklärte, man habe sich in der Vergangenheit viel zu wenig darum gekümmert, vorausschauend Schulplätze zu schaffen: „Die Kinder, die jetzt hier in die Schule kommen, wurden schon vor zehn Jahren geboren.“ Sie sagte jedoch zu, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Tempo im Schulbau weiter zu erhöhen. Dass das DKG bereits 2024 fertig werden solle, sei ein Ergebnis dieses Weges der zeitlich sehr viel schnelleren Sanierung durch General- und Totalunternehmer.

„Schulbau hat absolute Priorität. Allen in diesem Jahr werden 400 Millionen Euro an 20 aktuellen Schulbaustellen investiert.“ 70 weitere Projekte seien in Planung. In zwei Schulbaupaketen würden 2,5 Milliarden Euro investiert.“ Sie wisse um den Unmut, den das diesjährige Anmeldeverfahren ausgelöst habe, sagte sie. Das Kernproblem sei aber, dass es zu wenig Plätze gebe. Das Verfahren habe die Lage nur verschärft. „Wir arbeiten intensiv an einem anderen Verfahren“, sagte sie zu.

Zeitkapsel mit Coronatest und Maske

Am Ende der Zeremonie legten Reker und Wachten unterstützt von einer Gruppe Schülerinnen und Schüler den Grundstein. Dabei wurde in den Rohbau eine Zeitkapsel in eine symbolische Mauer eingesetzt. Sie wurde gefüllt mit einem Bauplan, den Zeitungen des heutigen Tages sowie Euromünzen. Die Schulgemeinschaft fügte noch handgeschrieben Wünsche für die Zukunft hinzu und als Zeichen der Zeit eine FFP2-Maske sowie einen Coronatest. „Auf diese neue Schule haben wir lange und hart hingearbeitet“, erklärt die Schülersprecherin währenddessen. Angesichts der Erfahrungen von Pandemie und Krieg wünschte sie den künftigen Schülergenerationen, „dass sie an der coolsten und begehrtesten Kölner Schule in Frieden und Gesundheit lernen können.“ 

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