• Mehr als 500 Besucher beim Fest im Schulzentrum Hardtgenbuscher Kirchweg

Ostheim –  "Eigentlich liegt der Termin des Neujahrfestes in Vietnam und China traditionell am gleichen Tag, in diesem Jahr am 16. Februar. Er gilt in beiden Ländern als einer der höchsten und beliebtesten Feiertage", erklärt Van Bat Dao, der zweite Vorsitzende des Vereins der vietnamesischen Flüchtlinge in Köln. "Aber wir feiern Neujahr gerne mal eine Woche vor den Chinesen." Dieser Brauch stamme noch aus mittelalterlichen Zeiten, als einst ein vietnamesischer Kaiser rund um das Neujahrfest in einen Krieg mit dem großen Nachbarn China verwickelt wurde. Da er aber fürchtete, dass seine Truppen zu Neujahr mehr in Feierlaune als in Kampfesbereitschaft sein würden, verlegte er den Tag und die Festlichkeiten kurzerhand eine Woche vor.

Mit mehr als 500 Besuchern und vielen vietnamesisch-stämmigen Familien aus Köln und der Region wurde jetzt in der Aula des Ostheimer Schulzentrums am Hardtgenbuscher Kirchweg vorgefeiert. Die älteren Männer und Frauen waren Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre als sogenannte "Boatpeople" während des Vietnamkrieges vor den kommunistischen Viet Cong geflüchtet und haben inzwischen in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Zudem begrüßte der Vereinsvorsitzende Hoo-Dong Nguyen auch Vertreter aus Kultur und Politik. Volkskundlerin Annabelle Springer vom Rautenstrauch-Joest-Museum, der SPD-Stadtverordnete Christian Joisten, Regina Kaiser vom Vorstand der Grünen sowie FDP-Bezirksvertreter Fardad Hooghoughi waren gekommen. Diese testeten nicht nur die verschiedenen Spezialitäten die im Foyer angeboten wurden, sondern verfolgten auch aufmerksam das Kulturprogramm auf der Bühne. Nach dem Gedenken an die Ahnen und die Kriegsopfer wurden die Kinder mit Kleinigkeiten beschert. Die Moderation übernahm Sängerin Nhu-Lan, die sowohl alte Volkslieder als auch moderne Popsongs anstimmte. Dazu gab es Einblicke in die asiatische Kampfkunst, eine Modenschau mit Volkstrachten aus unterschiedlichen Regionen sowie einen Drachen- und einen Schirm-Tanz