Feuer im Kölner LandgerichtStart des Missbrauchsprozess gegen Jörg L. abgesagt

Lesezeit 2 Minuten
Feuer Gericht 2

Die Feuerwehr war im Gericht an der Luxemburger Straße im Einsatz.

Köln – Das Interesse am Prozessauftakt gegen den mutmaßlichen Missbrauchstäter Jörg L. aus Bergisch Gladbach war so groß, dass nicht alle Zuschauer und Journalisten Platz gefunden hätten am Montagmittag in Saal 210 des Kölner Landgerichts. Doch am Ende saßen dort nur drei Menschen – und dies auch nur der Form halber. Die Strafprozessordnung verlangt das so.

Kurz und knapp verkündete der Vorsitzende Richter der Staatsanwältin und dem Verteidiger von Jörg L., dass der erste Verhandlungstag ausfallen musste. Grund war ein Feuer im Schaltkasten einer Kältekammer im zweiten Untergeschoss des Gerichtsgebäudes an der Luxemburger Straße. Es war gegen 11.30 Uhr ausgebrochen, eineinhalb Stunden vor Prozessbeginn. Die Ursache ist unklar.

Rauch zog bis in die Zellen

Mitarbeiter des Gerichts konnten den Brand laut Feuerwehr zwar löschen, noch bevor der erste Einsatzwagen eintraf. Aber der giftige Rauch war bereits unter anderem bis in die Gewahrsamszellen gezogen, wo die Untersuchungshäftlinge – unter ihnen Jörg L. – darauf warteten, in die Gerichtssäle geführt zu werden. Stattdessen brachte ein Gefangenentransporter sie zurück ins Gefängnis. Verletzt wurde niemand, berichtete ein Feuerwehrsprecher. Der Prozess soll nun am kommenden Montag um 9.15 Uhr beginnen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Jörg L. (43) ist der erste Tatverdächtige eines Netzwerks aus mutmaßlichen Missbrauchstätern, die in Chats kinderpornografische Fotos und Videos getauscht und auch selbst Kinder vergewaltigt haben sollen. Jörg L. wird mehrfacher schwerer sexueller Missbrauch an seiner eigenen Tochter vorgeworfen. Der Betrieb im Landgericht wurde am Mittag wieder aufgenommen, mit Ausnahme der Verhandlungen gegen Untersuchungshäftlinge.

KStA abonnieren