Abo

Feuerwehrmann unter VerdachtBrandstifter aus Köln-Wahn half mutmaßlich beim Löschen

Lesezeit 2 Minuten
20220530 07 edited

Feuerwehrleute löschen ein brennendes Auto. Auch der mutmaßliche Brandstifter auf Wahn hatte Autos in Brand gesteckt. (Symbolbild)

Köln-Wahn – Der mutmaßliche Brandstifter aus Wahn sitzt weiter in Untersuchungshaft, inzwischen geht die Polizei einem weiteren konkreten Vorwurf nach: Demnach wird der beschuldigte freiwillige Feuerwehrmann nicht nur verdächtigt, mindestens acht geparkte Autos seit Mitte Mai in Wahn und Wahnheide angezündet zu haben.

Brandstiftung in Köln: Polizei ermittelt gegen Feuerwehrmann

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, sollen die Ermittler auch Hinweise darauf haben, dass der 20-Jährige Adrian Schulz (Name geändert) in mindestens einem Fall seinen Kameraden der Löschgruppe bei der Bekämpfung eines Brandes geholfen haben soll, den er kurz zuvor selbst gelegt haben könnte. Die Ermittler prüfen, ob er auch bei anderen Löscheinsätzen dabei war, die er durch Zündeln selbst verursachte. 

Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ liegt ein Foto der Brandserie vor, die in Wahn und Wahnheide bis zur Festnahme des Tatverdächtigen vorige Woche für Unruhe gesorgt hatte. Auf dem Bild ist zu sehen, wie zwei Männer in Feuerwehrmonteur ein in Flammen stehendes Auto löschen. Bei einem der beiden soll es sich um Adrian Schulz handeln. Er soll selbst im Rechtrheinischen gewohnt haben, teilweise nur wenige Fahrminuten von den Tatorten entfernt. Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich am Montag nicht dazu.

Alles zum Thema Feuerwehr Köln

Kölner Feuerwehr: Verdächtiger hatte sogar eine Auszeichnung erhalten

Kölns Feuerwehrchef Christian Miller und der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, Michael Wehle, hatten nach der Festnahme vorigen Mittwoch in einer Mail an alle Kölner Feuerwehrleute ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht. „Wir bedauern, dass jemand von der Feuerwehr Köln in die Vorfälle verwickelt ist, die Ermittlungsbehörden unterstützen wir selbstverständlich vollumfänglich in ihrer Arbeit", hieß es in dem Schreiben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Adrian Schulz, der sich dem Vernehmen nach erst kürzlich in seiner Löschgruppe über eine besondere Auszeichnung freuen durfte, ist vorläufig vom Dienst suspendiert, „bis die Vorwürfe geklärt sind“, schrieben Miller und Wehle.

Kölner Polizei hatte den Verdächtigen in flagranti erwischt

Ein Haftrichter hatte den 20-Jährigen in Untersuchungshaft geschickt, weil Zivilpolizisten ihn in flagranti erwischt hatten: Kurz nachdem Schulz nachts einen Innenhof an der Frankfurter Straße verlassen hatte, stand dort ein Mercedes in Flammen, den die Polizisten schnell löschen konnten. Als Haftgrund erkannte der Richter auf Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr.

Für wie viele Taten der Verdächtige mutmaßlich verantwortlich ist und ob der ein oder andere Brand aus der Serie möglicherweise auch auf das Konto eines oder mehrerer Trittbrettfahrer gehen könnte, muss nun die Polizei ermitteln.

KStA abonnieren