Flüchtlinge in KölnStadt will Kölner Notunterkunft bis Ende 2022 schließen

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Mutation Flüchtlingsheim

Die Sammelunterkunft für Geflüchtete in der Kölner Herkulesstraße

Köln – Die Stadt will die Notunterkunft für Geflüchtete an der Herkulesstraße bis Ende kommenden Jahres schließen. Dies sagte der Leiter des Wohnungsamts, Josef Ludwig, in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Damit will die Stadt einen Ratsbeschluss von Februar umsetzen, alle Massenunterkünfte binnen vier Jahren zu schließen. Zuvor war die Herkulesstraße in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, nachdem es hier zu zahlreichen Infektionen mit dem Coronavirus gekommen war.

Derzeit ist die Notunterkunft allerdings stärker belegt als in den vergangenen Monaten. Momentan seien 407 Menschen an der Herkulesstraße untergebracht, im Frühjahr waren es gerade einmal 68. Bei den meisten der Geflüchteten handele es sich um unerlaubt eingereiste Menschen aus Albanien. Von 480 im August und September unerlaubt eingereisten Personen seien 357 aus dem Balkanstaat gekommen. Die absolute Zahl der von der Stadt untergebrachten Flüchtlinge hat sich erstmals seit Monaten erhöht, von 5545 Menschen Ende Juni auf 5645 Menschen Ende September.

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Viele dieser Menschen seien mit Schleppern nach Deutschland gekommen. In den sozialen Netzwerken könne man derzeit dementsprechende Angebote sehen. Laut Ludwig hätten die Geflüchteten kaum eine Aussicht, in Deutschland zu bleiben. Vermutlich würden sie bald in Landesunterkünfte verlegt und anschließend abgeschoben werden.

50 afghanische Ortskräfte in Holweide

Die Stadt habe außerdem 50 afghanische Ortskräfte in einer Unterkunft in Holweide untergebracht. Es handele sich um elf Familien und Mitarbeitende der Deutschen Welle in Bonn. „Ich gehe davon aus, dass die Deutsche Welle Wohnungen in Bonn sucht“, sagte Ludwig. Der Wohnungsmarkt sei aber ähnlich wie Köln auch in Bonn eng. Bonn habe bereits 200 Ortskräfte aufgenommen.

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