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Fridays for Future in KölnAktivisten kritisieren Bidens Klimagipfel als Image-Politur

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Fridays for Future auf dem Alter Markt: Die Protestkundgebung gegen Joe Bidens Klimagipfel fand coronakonform in der Kölner Altstadt statt.

Köln – Als „Meilenstein“ hat US-Präsident Joe Biden den vom ihm initiierten virtuellen Klimagipfel bezeichnet, an dem am Donnerstag und Freitag rund 40 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, um über die Begrenzung der Erderwärmung zu sprechen. Ein „Meilenstein“? Daran hat die Klimaschutzbewegung Fridays for Future starke Zweifel. Anlässlich des Gipfels rief sie zu weltweitem Protest auf. In Köln versammelten sich am Freitag rund 50 Demonstranten auf dem Alter Markt.

Demonstrierende sehen in Klimagipfel leere Versprechen

Zum Programm gehörte ein „ironischer Klimagipfel“, auf dem ein Aktivist, der eine entsprechende Pappmaske trug, als Joe Biden von einem „historischen Moment“ sprach: Mit seinem „Leaders Summit on Climate“ sei es „wieder gelungen, unser Image aufzupolieren, ohne wirklichen Klimaschutz umzusetzen“. Auch Bundeskanzlerin Merkel und erst recht Brasiliens Präsident Bolsonaro gaben in gespielten Auftritten eine schlechte Figur ab.

Der Protest richtete sich unter anderem dagegen, dass Länder, die schon jetzt stark vom Klimawandel betroffen sind, viel zu wenig gehört würden. Um das Ziel zu erreichen, die Erderwärmung auf unter 1,5 Prozent zu beschränken, müsse schon 2035 Klimaneutralität erreicht sein, fordern die Aktivisten. Die von Unterhändlern der EU-Staaten und des Europäischen Parlaments in dieser Woche erzielte Einigung darauf, bis 2030 die Treibhausgase der EU um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken, reiche bei weitem nicht aus.

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Zudem liege die tatsächliche Einsparung bei nur 52,8 Prozent, weil die Mengen von Kohlendioxid, die Wälder, Pflanzen und Böden speichern, eingerechnet werden können. Bei allen Klimagipfeln habe sich gezeigt: „Großen Versprechen folgen kleine Taten“, kritisierte eine Rednerin. Das 1,5-Prozent Ziel rücke „in immer weitere Ferne“. Eine andere Frau sagte: „Wir kämpfen, weil wir wissen, dass eine andere, eine gerechtere Welt möglich ist.“

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