Für 1,5 Mio. EuroKölner Verein will Teil der römischen Stadtmauer restaurieren

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Die Bäume, die die Mauer schädigen, wurden gefällt.

Die Bäume, die die Mauer schädigen, wurden gefällt.

Köln – Die akute Gefahr für die Reste der römischen Stadtmauer am Mühlenbach ist gebannt. Diese Woche wurden dort Bäume entfernt, die mit ihren Wurzeln das Mauerwerk zu sprengen drohten. Das soll aber nur der erste Schritt sein. Der Förderverein Römische Stadtmauer Köln will, dass der Abschnitt, der an der vielbefahrenen Straße bislang ein Schattendasein fristet, restauriert und dauerhaft konserviert wird. Dafür werden wohl 1,5 Millionen Euro nötig sein.

Eine Förderung von Bund und Land in sechsstelliger Größenordnung sei dem Verein schon in Aussicht gestellt worden, teilte die Vorsitzende Barbara Schock-Werner jüngst der Bezirksvertretung Innenstadt mit. Im städtischen Haushalt ist kein Etat für Bodendenkmäler vorgesehen. „Wenn die nächsten Haushaltsverhandlungen anstehen, denken Sie wohlwollend an uns“, bat sie deshalb die Politiker.

Das zweite große Rettungsprojekt der Kölner Vereins

Die 78 Meter lange Mauer am Mühlenbach soll nach dem restaurierten Abschnitt an der Zeughausstraße das zweite große Rettungsprojekt ihres Vereins werden. „Die römische Mauer gehört zum kulturellen Erbe der Stadt, die sich oft über ihr Alter definiert“, sagt Alfred Schäfer, Archäologieprofessor und als Mitarbeiter des Römisch-Germanischen Museums zuständig für Bodendenkmäler. 2000 Jahre Stadtgeschichte ließen sich an den Resten ablesen.

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Im Mittelalter und auch in der Gründerzeit war sie fester Bestandteil der Stadt, im wörtlichen Sinne. Grauwacke, Tuffstein, Ziegel: Materialien aus allen Epochen finden sich in der Mauer, die vielerorts in die Wohnbebauung integriert war. Noch sei der Abschnitt am Mühlenbach, der eine Geländestufe abstützt, standsicher. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung im Jahr 2014.

Ein Stelle der Kölner Stadtmauer macht Statikern Sorge

Sorge bereitet den Statikern eine Stelle, an der ein römischer Wachturm stand. Dort ist die Mauer dünner. Also soll der Turm rekonstruiert werden, so der Vorschlag der Denkmalschützer. Der gut zehn Meter breite Grünstreifen vor dem Mauerabschnitt soll aufgewertet werden. Von einem „römischen Park“ spricht Schock-Werner. „Dann könnte die Stelle auch als Teil der Via Culturalis aufgefasst werden“, sagt Schäfer.

Die Politiker unterstützten das Anliegen. „Die Ecke ist ohnehin etwas schräg und dunkel. Deshalb ist das sicher eine gute Idee“, sagte Ralf Uerlich, CDU. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) merkte an, die Fläche sei bislang als Straßenland definiert.

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