Fußball spielenAcht schöne und außergewöhnliche Bolzplätze in Köln

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Der Bolzplatz in der Barcelona-Allee in Kalk.

Der Bolzplatz in der Barcelona-Allee in Kalk.

Köln – Barcelona-Allee, Kalk

Im Fußball-Kosmos steht Barcelona für rauschende Ball-Nächte vor fast 100.000 Zuschauern, die im Camp Nou seit Jahren verzaubert werden von den ganz großen, von Messi, Cruyff, Xavi. Nun, dieser Bolzplatz in Kalk liegt immerhin an der Barcelona-Allee.

Er ist modern, akkurat angelegt, mit tadellosen Tore, frischem Split und sogar Domblick. Das Umfeld in einer jungen Grünanlage mit zarten Bäumchen auf dem strukturgewandelten ehemaligen CFK-Gelände wird die Zeit erst noch hübsch machen.

Für Glanz müssen eben noch die Spieler auf den Platz sorgen, was hier problemlos möglich ist. (og) 

Sport- und Olympiamuseum, Innenstadt

Auf dem Dach des Deutschen Sport- und Olympiamuseums im Rheinauhafen beeindruckt dieser Kunstrasenplatz (40 mal 18 Meter, Metalltore mit Netzen) vor allem durch seine spektakuläre Lage: Hoch überm Rhein direkt an der Severinsbrücke gelegen, glänzt er mit seiner formidablen Aussicht.

Kostet zwar Eintritt (6 Euro, ermäßigt 3 Euro), dafür ist im Preis fürs Kicken ein Museumsbesuch inbegriffen. Inklusive Fußballschuh von Franz Beckenbauer, Modell „Cosmos“. Beckenbauer trug Treter bis zur absoluten Verschleißgrenze – ein beeindruckendes Beispiel aus dem WM-Jahr 1970. (og)

Koelhoffstraße, Severinsviertel

Auf diesem Platz herrschen Stahl und Stein. An der Koelhoffstraße, gleich neben der Severinsbrücke, wird auf grobem, von Rissen und Unkraut durchzogenem Asphalt gespielt.

Das Geviert mit den beiden bolzplatztypischen Eisentoren ist umschlossen von einem mehrere Meter hohen Maschendrahtzaun. Und darüber rauscht der Verkehr auf der stählernen grünen Rheinquerung.

Das Spielfeld ist ein Bolzkäfig par excellence. Rau, dreckig, brutal, hart.

Was bitteschön nicht heißen soll, dass sich hier die Kicker gegenseitig die Beine brechen sollen. Fair geht vor, Zidane-Finte gewinnt. (og)

Seniorenweg, Sürth

Der Bolzplatz am Seniorenweg in Sürth ist eine Straßenfußball-Pretiose. Er ist umgeben von gepflegten Wiesen und Schatten spendenden Bäumen.

Die etwa 15 mal 30 Meter messende, um einen guten Meter abgesenkte Spielfläche gibt dem Platz den Charakter einer kleinen Arena.

Das Feld selbst ist ebenso gut in Schuss wie das Grün drum herum, auf dem ebenen Splitt-Untergrund lässt es sich ordentlich spielen. Den Toren aus Stahl könnten selbst Freistöße von Naldo vom VfL Wolfsburg nichts anhaben. Auch sonst gibt es nichts in Schussweite, dass irgendwie kaputt gehen könnte. Höchstens Mitspieler. (og)

Schlagbaumsweg, Buchheim

Der Platz an der Ecke Schlagbaumsweg/Buchheimer Ring hat die Ausmaße eines offiziellen Fußballplatzes – inklusive Tore mit den klassischen Dimensionen von acht Fuß mal acht Yard, also 2,44 mal 7,32 Meter.

Netze gibt es natürlich keine. Wer also einen Volltreffer landet, muss genauso den Ball aus dem Gebüsch pflücken wie der, der drüber zimmert.

Der Rasen ist stellenweise und nicht nur vor den Toren etwas runtergespielt. Aber es ist dennoch ein gutes Geläuf, um es mit Sportkommentatorworten auszudrücken.

Bei Regen gibt’s Pfützen, aber wer die scheut, sollte ohnehin lieber Tennis spielen. (og)

Hansaplatz, Innenstadt

Im Schatten eines Teilstücks der historischen Stadtmauer, zu Füßen des Gereonsmühlenturms, liegt dieser von Brennnesseln und anderem Unkraut teilbegrünte Aschenplatz zwischen einem asphaltierten Basketball-Court und einer unterirdisch gebauten Schulsporthalle mitten im Hansapark.

Ein herrlicher Ort für harte Großstadtkicker, denen die Untiefen des Alltags rund um den Eigelstein ebenso wenig anhaben können wie die groben Drainage-Steine, die an manchen Stellen die Oberhand gewonnen haben.

Und nach schweißtreibendem Spiel knutschen die Mädels ihre Helden am stählernen Tor. (stef)

An der Bottmühle, Südstadt

Die Bolzplatz direkt neben der Bottmühle in der Südstadt ist das Paradebeispiel eines urbanen Streetsoccer-Felds.

Mitten in der Stadt, eingefasst von einer mächtigen Mauer und hohen Zäunen, die Tore sind aus Stahl.

Der Preis für den ebenen Boden ohne eklatante Löcher ist aber mitunter hoch: Der Asphalt-Untergrund ist etwas für harte Kicker. Oder für Edeltechniker, die den Übersteiger der Grätsche vorziehen, denn sonst gibt es blutige Knie.

Die parkenden Autos haben im Normalfall natürlich auf dem Platz nichts verloren. Nun, die Wagen kann man vorsichtig umdribbeln. Muss man aber nicht ... (og)

Friedenspark, Südstadt

Der Platz zwischen der Claudiusstraße und dem Agrippinaufer am Friedenspark ist ein herrlich mieses Bolz-Loch und wirklich nichts für Zartbesaitete. Der Aschen-Untergrund ist holprig, stellenweise löchrig und bei Regen bilden sich große Pfützen. Die Tore wirken so, als seien sie eilig aus alten Metallzäunen zusammengeschraubt worden.

Doch genau dieses Schmuddel-Ambiente verleiht dem Feld seinen Charme. Es gibt dem Kicker das Gefühl, das hier vieles egal ist und alles mit dem Ball ausprobiert werden kann. Und genau daraus sind im Fußball noch die besten Tricks entstanden. (og)

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