GAG in Köln„Wir wären in der Lage, mehr zu bauen“

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Neubauten der GAG auf dem ehemaligen Clouth-Gelände in Nippes

Neubauten der GAG auf dem ehemaligen Clouth-Gelände in Nippes

Köln – Am Butzweilerhof in Ossendorf, im Waldbadviertel in Ostheim, am Eltzhof in Porz-Wahn, auf dem Clouth-Gelände in Nippes und an der Danziger Straße in Porz-Urbach hat die GAG Immobilien AG im vergangenen Jahr neue Wohnungen gebaut. Insgesamt kamen 950 zusammen – ein guter Wert, aber letzten Endes doch zu wenig, um den Wohnungsmangel in Köln zu beheben.

„Die GAG versucht, so viel zu bauen, wie sie kann, aber es wird nicht ausreichen, wenn wir keine Flächen bekommen und die Stadt sich nicht verstärkt für den Bau geförderter Wohnungen einsetzt“, sagte Vorstandsvorsitzender Uwe Eichner am Montag bei der Präsentation der Jahresbilanz.

950 neue Wohnungen

Zwar seien inzwischen die Politiker aller Parteien davon überzeugt, dass Köln mehr geförderte Wohnungen benötige, aber der Wille schlage sich bislang noch nicht in positiven Resultaten nieder. „Wir werden es erleben, dass sich nicht mehr hundert, sondern tausend Menschen um eine geförderte Wohnung bewerben“, sagte Eichner. Das Problem liege seit Jahren klar auf der Hand: Es werden deutlich weniger geförderte Wohnungen neu gebaut als alte aus der Bindung herausfallen.

„Wir wären in der Lage, mehr zu bauen“, sagte Eichners Vorstandskollegin Kathrin Möller. Dazu seien aber große Flächen nötig, an denen es nach wie vor in Köln mangele. Das lasse die Grundstückspreise in die Höhe schießen. „Wir haben wenig Chancen, uns auf dem freien Markt mit Grundstücken zu versorgen“, sagte Möller. Darüber hinaus sei in den bereits vorhandenen Nachbarschaften oft Widerstand gegen eine Nachverdichtung zu spüren.

Zu den 950 neuen GAG-Wohnungen, die im Jahr 2017 fertig wurden, gehören 379 geförderte, 110 frei finanzierte, 424 Modernisierungen sowie 37 Flüchtlingswohnungen, die ebenfalls frei finanziert wurden. 2017 kaufte die GAG erstmals schlüsselfertige geförderte Wohnungen am Egelspfad und am ehemaligen Kaufhof in Kalk. Diese entstanden, weil das sogenannte kooperative Baulandmodell Investoren und Bauherren verpflichtet, 30 Prozent an geförderten Wohnungen zu bauen.

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In Neubauten, Modernisierungen und Sanierungen investierte das Unternehmen 278,4 Millionen Euro. Seit 2013 gab die GAG eine Milliarde Euro für Verbesserungen des eigenen Bestandes aus. Das Konzernergebnis lag 2017 bei 44,6 Millionen Euro und somit 17 Millionen Euro unter dem des Vorjahres. Das führt die GAG auf Einmaleffekte aus dem Jahr 2016 zurück. Würden diese herausgerechnet, hätte sich das Ergebnis von 2016 auf 2017 sogar um 3,5 Millionen Euro verbessert.

Während die Kölner Durchschnittsmiete bei neu bezogenen Wohnungen bei 11,36 Euro Euro liegt, sind es bei der GAG 6,80 Euro. Leerstände sind faktisch nicht vorhanden. Lediglich wegen Sanierungen und Modernisierungen stehen Wohnungen zeitweise leer.

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