Genaue Kosten noch unklarDie Autobahn 4 in Köln wird achtspurig

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Rodenkirchener Brücke

Die Rodenkirchener Brücke im Kölner Süden.

Köln – Die Haushalte im Kölner Süden – links- wie rechtsrheinisch – werden in den kommenden Wochen Post vom Landesbetrieb Straßen NRW bekommen. In dem Infobrief werden die Bürger über den geplanten Ausbau der Autobahn A 4 zwischen den Kreuzen Süd und Gremberg informiert – und wie sie sich am Planungsprozess des Großprojekts beteiligen können.

„Wir erhoffen uns von der frühzeitigen Bürgerbeteiligung, dass wir schneller bauen und weniger umplanen müssen“, sagt Willi Kolks von Straßen NRW. Denn es wird bis zum für etwa 2026 geplanten Baubeginn viel zu besprechen geben. Auf einer Länge von 5,6 Kilometern soll die Autobahn von sechs auf acht Spuren ausgebaut werden. In diesem Bereich liegt auch die Rodenkirchener Brücke. Sie muss ebenfalls erweitert, womöglich sogar neu gebaut werden.

Verschiedene Varianten denkbar

„Das statische Gutachten zur Brücke steht noch aus“, sagt Kolks. Die Expertise werde über die Zukunft der Querung entscheiden. Bei einem Neubau müsste der Denkmalschutz des Bauwerks aufgehoben werden.

Wenn die Gestalt der Brücke feststeht, könnten verschiedene Varianten für den genauen Verlauf des Autobahnabschnitts erarbeitet werden, der „leicht verändert“ sein könne, erklärt Projektleiter Rüdiger Däumer. Auf den 5,6 Kilometern Ausbaustrecke stehen zudem neben der Rodenkirchener noch sieben weitere Brückenbauwerke, die ebenfalls angepasst werden müssen.

Genaue Kosten noch unklar

Die Gesamtkosten des Vorhabens wurden im Verkehrswegeplan zuletzt im Jahr 2014 auf 270 Millionen Euro beziffert. Dieser Betrag wird sicher überschritten, „es gab in der Zwischenzeit massive Preissteigerungen“, sagt Däumer. Zudem sei damals ein möglicher Neubau der Rodenkirchener Brücke nicht eingerechnet worden. „Und eine neue Rheinbrücke würde ich nicht unter 200 Millionen Euro angehen“, sagt Däumer. Erst wenn alle Planungen abgeschlossen seien, könnten neue Kostenschätzungen erfolgen. Nun also beginnen die Vorplanungen. Und an denen sollen die Bürger von Beginn an beteiligt werden.

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Die von Straßen NRW angeschriebenen Personen sollen sich auf acht Plätze im „Dialogforum“ bewerben, in dem auch Vertreter von Politik, Wirtschaft, Bürgervereinen und weiteren Anrainern sitzen. In dem zwei bis drei Mal pro Jahr tagenden Forum werden die Vertreter über den aktuellen Planungsstand informiert, können eigene Anregungen oder die von anderen Bürgern vortragen und sollen „ein Sprachrohr für die Region“ sein, heißt es. Die acht Bürger werden unter den Bewerbern ausgelost. Zudem möchte Straßen NRW in „Infomärkten“ und „Infotouren“ die Menschen vor Ort über den Fortgang des Projekts informieren.

Die Vor- und Entwurfsplanung dauert etwa fünf Jahre, die Genehmigungsprozesse dann noch ungefähr ein Jahr. Möglicherweise 2026 ist dann der Baubeginn. Das erste Dialogforum soll laut Straßen NRW noch vor den Sommerferien stattfinden. In welcher Form, ob als Präsenzveranstaltung oder Videokonferenz, müsse die Entwicklung der Corona-Pandemie zeigen.

a4plus.nrw.de

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