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Gift-Alarm in KölnStadt baut Spielplätze am Rathenauplatz komplett ab

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Der Rathenauplatz im Quartier Latäng 

Köln – Zwei Spielplätze gibt es am Rathenauplatz, doch spielende Kinder werden dort bis auf weiteres nicht mehr zu sehen sein. Die Stadt hat die Flächen am Freitag abgesperrt, nachdem bei Untersuchungen des Bodens eine zu hohe Konzentration von Schadstoffen festgestellt worden war. Betroffen ist der gesamte Platz: Die  obere Schicht der Wege ist mit Schwermetallen, insbesondere Blei, belastet. Anwohner hatten sich bei der Verwaltung gemeldet und eine Prüfung veranlasst.

„Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die obere Bodenschicht der Wegeflächen teilweise aus aufgefülltem Material besteht, welches mit Schwermetallen, insbesondere Blei, belastet ist“, teilte die Stadt am Freitag mit. Die Schadstoffkonzentrationen liege über den Grenzwerten für Spielplätze, aber unter den Grenzwerten für Park- und Freizeitanlagen. „Bei oraler Aufnahme des belasteten Materials kann die menschliche Gesundheit beeinflusst werden.“

Bürgerversammlung im April

Vorsorglich werden deshalb die Spielplätze mitsamt aller Getäte abgebaut. Die betroffenen Bereiche werden laut Stadt saniert und komplett neu gestaltet. Für den Sommer sei geplant, die Kinder an dem Vorhaben zu beteiligen. Die restliche Platzfläche bleibt begehbar.

Im Viertel gibt es Kritik an der Informationspolitik der Stadt. „Die Verunsicherung ist groß“, sagte Klaus Adrian, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz, dem „Express“. Anwohner hätten schon im Dezember und Januar beobachtet, wie Bodenproben genommen und Messungen gemacht wurden. „Die Experten vor Ort hätten damals den fragenden Nachbarn mitgeteilt: »Das sieht hier nicht gut aus«“, so Adrian.

Der Chef der Bürgergemeinschaft hätte  von der Verwaltung erwartet, dass die Anwohner zeitnah und gründlich informiert werden – „und zwar nicht per Pressemitteilung.“ Das sieht auch Bezirksbürgermeister Andreas Hupke so: „Da kann man nur den Kopf schütteln. Das ist Preußen, eine bürgernahe Verwaltung geht sicherlich anders.“

Am Dienstag, 2. April, 18 Uhr, will die Stadt auf einer Bürgerversammlung in der Aula des Berufskollegs an der Lindenstraße informieren.  (red)

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