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Großer BlitzeratlasHier werden in Köln die meisten Autofahrer geblitzt

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Blitzer Köln

Die Stadt hat im vergangenen Jahr in Köln insgesamt 531.916 Geschwindigkeitsüberschreitungen gezählt (hier die Radarkontrolle kurz vor der Kreuzung Han­sa­ring/Vogtei­straße).

Köln – Die Stadt hat im vergangenen Jahr in Köln insgesamt 531.916 Geschwindigkeitsüberschreitungen gezählt, die stationäre und mobile Blitzanlagen erfassten. Das geht aus einer Analyse des Ehrenfelder Unternehmens Taod (The Art of Data) Consulting hervor, das von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellte, offene Daten auswertete.

Nicht jeder Autofahrer, der sich nicht an die Regeln hält, ist jedoch ein Raser. Lediglich 8652 Verstöße resultierten daraus, dass die Verkehrssünder mehr als 30 Stundenkilometer zu schnell unterwegs waren. Mehr als 40 Stundenkilometer ließen sich bei 2805 Autofahrern messen. Die überwiegende Mehrheit war lediglich zwölf Stundenkilometer oder weniger zu schnell.

Für die Stadtverwaltung haben die vielen Regelverletzungen, die für eine erhöhte Unfallgefahr sorgen, auch einen Vorteil. Die Stadt nahm rund 13,7 Millionen Euro an Bußgeldern ein.

Die Blitzanlage am Dreieck Heumar auf der Autobahn A3 erzielte mit etwas mehr als fünf Millionen Euro die höchsten Einnahmen. Auf dem zweiten Rang lag die relativ neue Messstelle am Hansaring in der Innenstadt mit 655.000 Euro. 590.000 Euro kamen an der Inneren Kanalstraße auf Höhe der Escher Straße zusammen, was für den dritten Platz reichte. Der nahe gelegene Blitzer auf der Höhe des Finanzamts Köln-Nord belegte mit 264.000 Euro den vierten Rang.

Viele Überschreitungen im Sommer

Die Geräte erfassten die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen von Montag bis Freitag jeweils vormittags sowie freitags und samstags in den Abendstunden. Die Wochen mit den meisten geblitzten Autofahrern lagen im Juni, Juli, August, September und Oktober, also in der wärmeren Jahreshälfte. Die meisten Überschreitungen gab es am Karnevalssamstag, in dessen Folge 2435 Autofahrer zusammen ein Bußgeld in Höhe von 78 915 Euro bezahlen mussten. Das ergäbe zusammengerechnet 1567 Jahre an verhängten Fahrverboten.

Bei den erfassten Kennzeichen belegen die Kölner wenig überraschend den ersten Platz. 176 792 einheimische Autofahrer wurden 2017 in Köln geblitzt. Mit 28 971 reihen sich Temposünder aus dem Rhein-Erft-Kreis („BM“) mit einem deutlichen Abstand auf dem zweiten Rang ein, während die Bewohner des Rheinisch-Bergischen-Kreises („GL“) den dritten Platz erreichen. Die Autofahrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis („SU“) landeten auf dem vierten Rang, die Düsseldorfer finden sich auf dem fünften Platz wieder. Die Bewohner der Landeshauptstadt zahlten 300.000 Euro an Bußgeldern.

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Taod Consulting hat für die Analyse alle mobilen und stationären Blitzerdaten aufbereitet und logisch miteinander verknüpft. Dabei werteten die Mitarbeiter Daten wie Standort, Datum und Uhrzeit, Kennzeichenkürzel sowie erlaubte und gemessene Geschwindigkeit aus und erstellten eine grafische Form, die sich im Internet einsehen lässt. Die Nutzer können die Daten interaktiv aufschlüsseln, um sich zum Beispiel die Daten einzelner Blitzgeräte anzeigen zu lassen. So lassen sich etwa verschiedene Standorte miteinander vergleichen. Die Karte des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zeigt die neun Standorte, an denen die Blitzgeräte die meisten Geschwindigkeitsübertretungen gemessen haben. Die Gesamtübersicht lässt sich im Internet finden.

www.taod.de/insights/koelner-raseratlas

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