H2O CGNKölner Kulturwasser unterstützt Kreativszene

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Das neue „Kulturwasser“ H2O CGN

Das neue „Kulturwasser“ H2O CGN

Köln – Es scheint, als hätte sich Philipp Treudt den Refrain des Bläck- Fööss-Klassikers „Dat Wasser vun Kölle“ zu Herzen genommen. Mit „H2O CGN“ hat der Inhaber von „Schnörres“ und „Zum Scheuem Reh“ ein Mineralwasser auf den Markt gebracht, das nicht nur den Durst löschen, sondern gleichzeitig die Kölner Kulturszene unterstützen soll.

„Wir wollen damit die Wahrnehmung der Kulturszene in der Öffentlichkeit stärken“, so der Kölner. Derzeit würden je verkaufter Kiste 50 Cent gespendet.

Verkauf an Clubs, Bars und Büros im Mittelpunkt

Seit zwei Wochen ist das Kulturwasser auf dem Markt. „Seit dieser Woche gibt es das Wasser im Ehrenfelder Getränkemarkt Tap Schneider zu kaufen“, sagt Treudt. Der Verkauf soll mit der Zeit weiter ausgebaut werden. Bei Tap Schneider kostet eine Kiste mit 24 Flaschen inklusive Pfand 16,99 Euro, eine Einzelfalsche 0,99 Euro. Der Vertrieb über Kioske sei aufgrund des logistischen Aufwands zunächst nicht vorgesehen.

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Im Mittelpunkt stehe hingegen der Verkauf an Clubs, Bars und Büros. „Wenn man Wert auf ein schönes Design legt, ist das Kulturwasser genau das richtige“, so Treudt. Der neue Club Jaki, das Gebäude 9, das Scheue Reh, Em Schnörres und das Gewölbe sollen schon dabei sein. Die Resonanz sei positiv, oft scheitere es allerdings an den Verhandlungen mit den Getränkelieferanten der Clubs, sagt Treudt.

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Ein Jahr haben die Vorbereitungen und die Umsetzung der Idee laut Treudt gedauert. „Wir haben eine Quelle gesucht, mussten die Logistik klären und Grafik und Design erstellen.“ Auf die Idee sei er über die Kölner Klubkomm gekommen. Als Vorstandsmitglied habe er mit seinen Kollegen über Möglichkeiten nachgedacht, wie man einen zukünftigen Geschäftsführer finanzieren könne. Über den Verkauf von Wasser Geld zu generieren, sei eine der Ideen gewesen.

Bislang arbeitet der achtköpfige Vorstand ehrenamtlich. Die Klubkomm vertritt als Verein die Interessen von mehr als 100 Clubs, Bars und Veranstaltern gegenüber der Stadt Köln. Doch auch andere kulturelle Veranstalter sollen vom neuen Kulturwasser profitieren. So nennt Treudt zum Beispiel die Internationale Photoszene und den Verein Brunnen, ein Zusammenschluss aller Mietparteien in der Ebertplatzpassage.

Transparenz und Regionalität im Fokus

Bei dem Wasserprojekt soll Transparenz eine große Rolle spielen. Auf der Webseite sollen sowohl die Verkaufszahlen als auch die Höhe der Spenden an die kulturellen Institutionen aufgelistet werden. „Die Glaubwürdigkeit ist das Wichtigste für ein solches Projekt“, betont Treudt.

Wie der Name verspricht liegt der Fokus bei „H2O CGN“ auf Regionalität. Abgefüllt werden die Flaschen an der Haaner Quelle, etwa 35 Kilometer von Köln entfernt. „Uns war es wichtig, eine regionale Quelle zu finden, schließlich ist der CO2-Fußabdruck derzeit ein großes Thema“, so Treudt. Kölsch bleibt es auch bei der Namensgebung: Das stille Wasser heißt Höösch, das sprudelnde Flöck.

Noch gibt es das Wasser nur in 0,33-Liter-Flaschen zu kaufen. Das soll sich aber ändern. Anfang Dezember soll eine 0,5 Liter-PET-Flasche kommen, die gerade für Clubs und Festivals gefragt ist. Anfang des nächsten Jahres soll dann auch eine 0,7-Liter-Flasche erhältlich sein.

Mit dem Verkauf von Wasser Spenden zu sammeln, ist in Deutschland nicht neu. Der Verein Viva con Agua de Sankt Pauli etwa setzt sich seit 2006 für den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser ein.

www.h2ocgn.de

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