Hallen KalkBürger wünschen sich vor allem einen Park

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Im Westen des Geländes sollen Wohnungen, eine Kita und Büros entstehen. Die beiden alten Industriehallen werden der Erholung und als Migrationsmuseum  dienen. Im Nordosten bleiben die Jugendeinrichtungen bestehen.

Im Westen des Geländes sollen Wohnungen, eine Kita und Büros entstehen. Die beiden alten Industriehallen werden der Erholung und als Migrationsmuseum  dienen. Im Nordosten bleiben die Jugendeinrichtungen bestehen.

Das ehemalige Werksgelände von Klöckner-Humboldt-Deutz im Kalker Süden ist vor allem den direkten Anwohnern ein Begriff – viele andere kennen das Areal nur vom Blick aus dem Fenster, wenn sie mit dem Zug über den benachbarten Bahndamm fahren. Bis in die 1990er Jahren wurden dort Maschinen hergestellt. Heute sind weite Teile des Grundstücks untergenutzt, andere liegen vollständig brach.

Die Stadt ist seit 2017 mit Planungen beschäftigt, um das Gelände rund um die „Hallen Kalk“ wieder zu beleben. In diesem Jahr konnten sich an dem Vorhaben interessierte Bürger am Feinschliff beteiligen, so dass die Politiker im Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates am 19. September einen Bebauungsplan aufstellen können.

Wohnungen und Kita geplant

Das Gelände befindet sich im Stadtteil Kalk zwischen der Neuerburgstraße im Westen, dem Grundstück der Kaiserin-Theophanu-Schule im Norden, der Wiersbergstraße und Christian-Sünner-Straße im Osten sowie der Dillenburger Straße im Süden. In Der Nähe befinden sich die Stadtbahnhaltestelle „Kalk-Kapelle“ der Linien 1 und 9 , die Bushaltestellen „Kalk-Karree“ und „Christian-Sünner-Straße“ der Linie 193 sowie die S-Bahn-Haltestelle „Köln Trimbornstraße“.

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Die Bürgerbeteiligung hat ergeben, dass eine möglichst große öffentlich zugängliche Grünfläche entstehen soll, da es in Kalk bislang an grünen Ecken mangelt. Das soll auch im Sinne des Klimaschutzes und zur Durchlüftung geschehen. Geplant ist diese im Norden des Areals sowie auf der Hälfte einer Brachfläche im Westen entlang der Neuerburgstraße. Auf der andere Hälfte sind Wohnungen, eine Kindertagesstätte sowie Gewerbeflächen geplant. Die neuen Gebäude sollen bis zu acht Geschosse hoch sein. Um sie zu erreichen, wird in dem Bereich eine zusätzliche Straße entstehen.

Die in der künftigen Grünflächen bislang temporären Nutzungen „Pflanzstelle“ – dabei handelt es sich um ein urbanes gemeinschaftliches Gartenprojekt – und die als Verein organisierte Drogenselbsthilfestelle „Vision“ bleiben dauerhaft vor Ort erhalten. Während die Pflanzstelle ihren heutigen Standort nur leicht verschieben muss, wird der Verein in der Fläche des südlichsten Neubaufeldes integriert.

Die bereits in einem anderen Bebauungsplan festgelegten Jugendnutzungen in den Hallen 60 und 59 sollen weiter bestehen bleiben. Dabei handelt es sich um die Abenteuerhalle Kalk und den gemeinnützige Verein „Erlebnis inklusiv“. Dieser will auf einer Fläche von 3400 Quadratmetern eine generationenübergreifende öffentliche Einrichtung entwickeln, die insbesondere die Bereiche Trendsportarten, Freizeit, Bildung und Kultur abdecken soll. Der Innenhof soll für Büros und Kleingewerbe genutzt werden – auch kulturelle Nutzungen wären dort denkbar.

Die westliche der beiden auf dem Gelände noch existierenden ehemaligen Industriehallen soll als öffentlich zugängliche und flexibel nutzbare Freilufthalle entwickelt werden, die teils auch überdacht ist. Sie soll der Erholung dienen und gleichzeitig einen repräsentativen Eingang für ein neues Museum in der Nachbarhalle sein.

Raum für Migrationsmuseum

In dieser soll das Migrationsmuseum des Vereins Domid (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland) entstehen. Kalk sei ein von Migration geprägtes Viertel, das die Vielfalt der Migrationsgesellschaft widerspiegele, sagte Geschäftsführer Robert Fuchs im Juli. Die Halle biete „historische Anknüpfungspunkte und sei technisch sowie architektonisch bedeutsam“.

Auf dem gegenüberliegenden Grundstück befinden sich weitere Hallen, die seit 1993 kulturell genutzt werden – von Schauspiel und Museum Ludwig – aber marode sind.

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