Hanfpflanzen soweit das Auge reichtPlantagen in Köln-Brück sorgen für Aufsehen

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Die Hanfplantage in Brück, die für Aufsehen sorgt.

Die Hanfplantage in Brück, die für Aufsehen sorgt.

Köln-Brück – Wer in diesen Tagen an den beiden großen Plantagen hinter dem Friedhof am Brück-Rather Steinweg in Brück vorbeikommt, der bleibt zunächst verdutzt stehen und fragt sich, ob es wirklich das ist, wofür man es hält. Die Antwort ist einfach: Ja, es handelt sich tatsächlich um Hanfpflanzen.

Auch Alfred H. kam dort vorbei und wollte kaum glauben, was da wächst. „Inzwischen fahren dort viele junge Leute hin und machen mit ihren Handys Selfies“, sagte er zum „Express“. „Sie lachen und finden das irre, dass dort zwei Hanfplantagen angelegt sind, die die Polizei offensichtlich noch nicht entdeckt hat.“

Der Unterschied zwischen Nutzhanf und dem berauschenden Hanf

Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde. Die Chinesen konsumierten vor allem die wohlschmeckenden und nahrhaften Samen oder machten daraus Öl. Die Stängel werden bis heute zur Herstellung von Seilen und Tauen benutzt, denn die Fasern des Stängel sind nahezu unverwüstlich.

Bereits 2800 vor Christus wurde in einem chinesischen Text erläutert, wie Hanf als Heilmittel gegen Malaria, Rheuma und vielen anderen Krankheiten einzusetzen sei.

Entscheidend für die berauschende Wirkung von Hanf ist der sogenannte Tetrahydrocannabinol-Gehalt (THC). Bei Nutz- und Industriehanf liegt er bei unter einem Prozent. Dieses Hanf wird inzwischen hauptsächlich zur Gewinnung von Hanföl und ätherischem Hanföl angebaut.

Der sogenannte Medizinalhanf ist seit März 2017 ein verschreibungspflichtiges Medikament und wird vor allem in der Schmerztherapie bei Krebspatienten eingesetzt, die Kosten können von den Kassen bezahlt werden. Bei diesen Hanfsorten liegt der THC-Gehalt zwischen zwölf und 22 Prozent.

Es ist immer die gleiche Situation, die man dort beobachten kann. Wer die Hanfpflanzen sieht, pflückt ein Blatt, riecht daran und reibt das Grün zwischen den Händen. Es riecht schon ein wenig nach Hanf, aber nicht sehr stark. Ist diese Plantage tatsächlich unbekannt oder handelt es sich um legalen Anbau? Eine Nachfrage bei der Polizei bringt umgehend die Aufklärung.

Plantagen sind bekannt

Polizeisprecher Carsten Rust fragte bei seinen Kollegen der Drogenabteilung nach. „Dort sind die Plantagen bekannt. Es gibt immer wieder Zeugen, die uns informieren, dass dort Hanf wächst. Jedoch hat der Besitzer der Anlage eine Genehmigung zum Anbau von Nutzhanf.

Das hat einen so geringen THC-Wirkstoffgehalt, dass man schon ein halbes Feld rauchen müsste, um eine Wirkung zu bemerken.“ Die angebauten Pflanzen könne man also getrost auf dem Feld stehen lassen. Sie seien völlig ungefährlich und damit für Marihuana-Fans uninteressant.

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