„Tag des offenen Denkmals“Diese 10 Kölner Gebäude sind besonders sehenswert

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Die ehemalige Schwimmhalle im Hotel Stadtpalais in Deutz

Die ehemalige Schwimmhalle im Hotel Stadtpalais in Deutz

Köln – In ganz Deutschland öffnen tausende historische Gebäude am „Tag des offenen Denkmals“ ihre Türen. 2019 findet der Tag des offenen Denkmals passend zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur" statt und gewährt wieder Einblicke, die Besucher sonst nicht bekommen. 

Der „Tag des offenen Denkmals“, bei dem mehr als 2.500 Städte und Gemeinden teilnehmen, findet in diesem Jahr zum 26. Mal statt.

Allein in Köln sind am Wochenende des 7. und 8. September zahlreiche Denkmäler zu sehen, es gibt mehrere Hundert Veranstaltungen, darunter Lesungen, Ausstellungen und Rundgänge.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Alle Angebote sind auf der Internetseite zum „Tag des offenen Denkmals“ zu finden, zehn, wie wir finden, besonders sehenswerte stellen wir kurz vor: 

Gasmotorenfabrik Deutz

Gottlieb Daimler, Ettore Bugatti, Wilhelm Maybach und Nicolaus August Otto: Die Gasmotorenfabrik Deutz hat viele Größen der Automobilbranche hinter ihren Toren beherbergt. An der Deutz-Mülheimer-Straße entstanden der Viertakt-Verbrennungsmotor sowie zahlreiche Wagen; die Firma Klöckner-Humboldt-Deutz-Konzern (KHD) stieg von dort aus zu einem Weltunternehmen auf. Auf dem ehemaligen Werksgelände ist eine beeindruckende Vielzahl von Industriehallen und Gebäuden erhalten geblieben. Rund 8.000 Quadratmeter sind derzeit Teil des begehbaren Kunstwerks „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ des Künstlerduos „raum13 Kolacek&Leßle“.

Öffnungszeiten und Programm am 7. September 2019 15:00 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Walter Buschmann. Führungen um 14:00 und 16:00 Uhr durch Künstler Anja Kolacek, Marc Leßle, außerdem Prof. Dr. Walter Buschmann, Dauer jeweils 1 Stunde, Treffpunkt: Foyer Raum 13, Anmeldung erforderlich bis Fr. 6.9. unter ticket@raum13.com, Teilnahme nur mit Anmeldebestätigung, Restplätze werden vor Beginn der Führungen verteilt.

Alexianer Krankenhaus in Porz Ensen

Die Brüder der Alexianer kümmern sich schon seit dem späten Mittelalter um die Kranken. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde für sie ein Kloster und Krankenhaus gebaut, das sie ab dann betreuten. Teilweise ist die Ausstattung noch ursprünglich. Die Anlange erinnert an barocke Schlossbauten im Bergischen. Auf dem Gelände befinden sich heute Pflegeeinrichtungen und Werkstätten für behinderte Menschen, die bekannte Klostergärtnerei mit Café und natürlich das psychiatrische Fachkrankenhaus.

Geöffnet am 7. Und 8. September zu den Führungen, Dauer eine Stunde, Treffpunkt am Haupteingang. 7. September: 15 Uhr 8. September: 14 Uhr

Schloss Arff

Lange lag das Schloss  in Roggendorf im Dornröschenschlaf.  Das 1750 bis 1755 errichtete Herrenhaus mit seiner aufwendig gestalteten Fassade, den großen Sprossenfenstern und dem verwinkelten Schieferdach samt Turmaufsatz ist ein architektonisches Juwel aus der Zeit des Absolutismus und zum größten Teil noch im Orginalzustand. Wassergraben und Park setzen dem Ganzen noch die Sahnehaube auf. Seit Kurzem kann man das Schloss als Veranstaltungslocation mieten. Oder am Tag des Denkmals erkunden. 

Programm und Führungen: Führungen am 8. September um 14, 16 und 18 Uhr, Dauer 30 Minuten. Treffpunkt im Innenhof vor dem Schloss. Anmeldungen bis 4.9. erforderlich unter info@schloss-arff.de. Teilnahme nur mit Bestätigung. Maximal 30 Personen. 

Hauptwerkstatt der KVB

Mitarbeiter der Kölner Verkehrs-Betriebe führen am Samstag stündlich durch die Hauptwerkstatt an der Mönchsgasse 25 in Weidenpesch. Dort werden die Busse und Stadtbahnen regelmäßig gewartet, mehr als 130 Mitarbeiter um die Hauptuntersuchungen. Auch größere Reparaturen finden in der Straßenbahnwerkstätte statt. Das Gebäude an sich ist ebenfalls sehenswert, es wurde 1921-23 nach Plänen des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn erbaut.

Führungen und Programm am 7. September: Geöffnet nur zu den Führungen zwischen 11 und 17:30 Uhr, zur vollen Stunde, Dauer etwa 45 Minuten, Treffpunkt beim Pförtner. 

Design Post Deutz

Im Jahr 2006 wurde aus der ehemaligen Paketposthalle Deutz die „Design Post“ – ein Hotspot für Innenarchitektur-Liebhaber und Design-Fans. Dort präsentieren sich seitdem 33 internationale Einrichtungsmarken wie Spectrum, Magis und Moroso, die in der seit 1988 denkmalgeschützten achtschiffigen Dreigelenksbogenhalle an der Deutz-Mülheimer-Straße aktuelle Trends in puncto Möbel und Dekoration zeigen.

Öffnungszeiten und Programm am 7. September: 10 bis 16 Uhr, Führung um 13 Uhr, Dauer eine Stunde, Treffpunkt: Eingang

Zoogebäude

Im mehr als 150 Jahre alten Kölner Zoo stehen neben der Grünanlage auch Gebäude unter Denkmalschutz. Das historische Südamerikahaus, das 1899 im Stil einer russisch-orthodoxen Kirche erbaut wurde und ursprünglich als Vogelhaus diente, wurde 2015 denkmalgerecht saniert. Die Direktorenvilla entstand als erstes Gebäude im klassizistischen Stil, das Giraffen- und Antilopenhaus wurde 1863/64 im maurischen Stil erbaut und 1874 mit indischen Elementen zum Elefantenhaus erweitert. Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieben der Seelöwenfelsen von 1887 sowie der Affenfelsen von 1914 erhalten.

Programm und Führungen am 7. und 8. September Führungen: Dauer zwei Stunden, Treffpunkt im Zoo direkt am Haupteingang. Die Führungen sind kostenfrei, der Eintritt in den Zoo muss aber gezahlt werden.  7. September: Führung um 14 Uhr 8. September: Führung um 11 Uhr

Justizgebäude Reichenspergerplatz

Das Justizgebäude am Reichenspergerplatz, benannt nach dem Juristen und Politiker August Reichensperger, wurde 1907-11 nach Plänen von Paul Thoemer im Auftrag des preußischen Justizministeriums errichtet. Der als Viertelbogen angelegte Sandsteinbau mit seinem reichen neubarocken Säulen- und Skulpturenschmuck wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Der Dachreiter wurde danach nicht mehr aufgebaut, die große Kuppel und das monumentale viergeschossige Treppenhaus konnten jedoch bewahrt werden.

Führungen und Programm am 7. und 8. September 7. September: von 13 bis 18 Uhr geöffnet, Kunsthandwerkermarkt im historischen Treppenhaus. Treffpunkt für Führungen vor dem Gebäude, bei Regen im Eingangsbereich, Dauer jeweils 2 Stunden 8. September: geöffnet von 10 bis 18 Uhr, Kunsthandwerkermarkt im historischen Treppenhaus, Führungen um 11:00 und 15:00 Uhr, Dauer jeweils 2 Stunden, gleicher Treffpunkt

Staatenhaus 

Passend zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum liegt der Fokus dieses Jahr auf Gebäuden, die in den 20er und 30er Jahren erbaut wurden, wie zum Beispiel das Staatenhaus.  Den Namen hat das Gebäude durch die 43 teilnehmenden Staaten, die bei der internationalen Ausstellung PRESSA, für die die Kölner Messe von Adolf Abel erweitert wurde, dabei waren, bekommen. Der Bau wurde im Krieg fast komplett zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Während der Sanierung der Oper dient das Gebäude als Interimsspielstätte.

Führungen und Programm: Am 8. September finden Führungen um 11, 12:30 und 14 Uhr statt. Dauer jeweils 75 Minunten, Treffpunkt: Haupteingang. Kostenfreie Karten können ab 27.8. an der Vorverkaufsstelle der Bühnen Köln in den Opernpassagen abgeholt oder telefonisch bestellt werden unter 0221 221-28400. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Führungen sind für Kinder ab 10 Jahren geeignet.

Deutz-Kalker-Bad

 Das 1913/14 erbaute Deutz-Kalker Bad wurde ursprünglich als Militärbadeanstalt betrieben und überstand beide Weltkriege. Entworfen hatte es der Kölner Architekt Hand Verbeek. In der angeschlossenen Boxschule trainierten bekannte Kölner Boxer wie Peter Müller und Jupp Elze. Die beiden Kölner Künstler Thomas Baumgärtel und Harald Klemm haben sich in dem 1996 geschlossenen Bad mit vier Brückenmotiven verewigt. Heute beherbergt das Bad das Hotel Stadtpalais.

Öffnungszeiten und Führungen:  Zwischen 11 und 16 Uhr ist das heutige Stadtpalais am 7. September geöffnet, Führungen nach Bedarf durch Brauereibesitzer Dr. Heribert Landskron-Reissdorf und Rainer Siewert, dem Direktor Hotel Stadtpalais. Treffpunkt vor dem Hotel.

Opern-und Schauspielhaus

Dass von Wilhelm Riphahn gestaltete Gebäudeensemble am Offenbachplatz steht seit 1989 unter Denkmalschutz und wird seit einigen Jahren saniert. Viele Kölner stehen diesem Umstand und den damit entstehenden Kosten kritisch gegenüber. Wer neugierig ist, wie es um die Entwicklung hier steht, kann sich am Tag des Denkmals einen Einblick verschaffen. Die Bühnenbaustelle wird dafür geöffnet. Die neue Bühnenmaschinerie steht dabei im Mittelpunkt. Der Zugang ist nur mit Anmeldung und Eintrittskarte möglich. 

Programm: geöffnet am 8. September von 10 bis 18 Uhr. Treffpunkt: Eingang Schauspielhaus, Kleiner Offenbachplatz. Zugang nur mit kostenlosen Eintrittskarten mit verbindlicher Einlasszeit, die ab 27.8.2019 an der Theaterkasse in den Opernpassagen während der Öffnungszeiten erhältlich sind. Führungen nach Bedarf. 

Weitere Veranstaltungen in ganz Deutschland finden Sie auf der Internetseite zum „Tag des offnen Denkmals“.

Hier geht es zum Köln-Programm in PDF-Form.

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