Hier sind Kinder KünstlerKölner Kita erreicht zweiten Platz beim Deutschen Kitapreis

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Künstlerische Aktion in der Kita Zebra Verde in Köln 

Köln – An einer Wand im Innenhof der Kita „Zebra Verde“ haben sich die Kinder in allen Farben künstlerisch ausgetobt. Ästhetische Erfahrungen spielen in der deutsch-italienischen Kita auf der Aachener Straße eine zentrale Rolle: ob beim Experimentieren mit natürlichen Materialen oder beim Theaterspielen.

Hier werden die Kinder als Künstler und Forscher begriffen, während sich die Erzieherinnen und Erzieher als Begleiter verstehen. Für ihren pädagogischen Ansatz ist die Kita nun mit dem zweiten Platz des diesjährigen Deutschen Kitapreises ausgezeichnet worden. Dieser ist mit einer Summe von 10.000 Euro dotiert.

Zebra Verde Kita in Köln: Corona-Krise als Chance

„Der Preis beurteilt die Kitas anhand von Kriterien wie Interaktion auf Augenhöhe und Anbindung im sozialen Raum“, sagt Geschäftsführerin Toni Abbruscato. Da hätten sie gute Chancen für die Bewerbung im vergangenen Herbst gewittert: Denn die Einrichtung ist zugleich ein Familienzentrum und bietet normalerweise auch Unterstützung für Familien im Viertel. „Corona hat uns hier allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn es fanden keine Kurse mehr statt“. Als lernende Organisation – ein weiteres Kriterium neben Partizipation – habe man sich aber gerade in der Krise bewährt und neu erfunden.

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Nach der kompletten Schließung der Kita im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 seien sie in eine Schockstarre verfallen. Doch die hielt nicht lang: Das Team experimentierte schon bald mit den digitalen Möglichkeiten und stampfte eine virtuelle Kita aus dem Boden. Kinder und Eltern versammelten sich für morgendliche Sing- und Morgenkreise vor dem Bildschirm. Das Personal sei über seinen Schatten gesprungen, indem es Vorlesevideos für die Kinder aufgenommen habe, erzählt Abbruscato.

Auch Sorgen der Eltern wurden thematisiert

Nicht nur die Kinder, auch die Sorgen der Eltern standen dabei im Fokus. „Wir haben eine Umfrage gestartet, was die Eltern in der Zeit brauchen und zum Beispiel einen Elternplausch via Video eingerichtet.“

Der Preis, für den sich 1200 Kitas und pädagogische Initiativen deutschlandweit beworben haben, habe auch interne Prozesse professionalisiert. „Während des Bewerbungsprozesses haben wir unsere Ziele überprüft und zum Beispiel ein Leitungskonzept erstellt, was für kleine Kitas eher ungewöhnlich ist“.

Der Deutsche Kitapreis wird vom Bundesfamilienministerium und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ausgelobt. Anfang Juni wählte eine 17-köpfige Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die zehn Preisträger aus. Der erste Preis ging nach Sachsen-Anhalt an die „Integrative Sprach-Kita Villa Sonnenschein“ in Oranienbaum-Wörlitz.

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