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Illegale BMX-StreckenStadt Köln sucht Möglichkeiten für legalen Betrieb

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Illegale Mountainbike-Strecken wie diese hier im Stadtwald schädigen das Wurzelwerk der Bäume

Köln – Die Stadtverwaltung hat in Grünanlagen im gesamten Stadtgebiet insgesamt 22 zumeist illegal angelegte Mountainbike- und BMX-Strecken verortet. Das teilt die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss auf Anfrage der Grünen mit. Einige von diesen so genannten „Pumptracks“ oder „Dirt-Bike-Strecken“ haben Mitarbeiter der Verwaltung bereits zurückgebaut.

Viele der Strecken befinden sich im Äußeren Grüngürtel. „Dieser ist großflächig als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, so dass es keine Dirt-Bike-Anlage gibt, die mit den Vorgaben und Festsetzungen des Landschaftsplans ins Einvernehmen gebracht werden kann“, erklärt die Stadtverwaltung. In den vergangenen Jahren entdeckten Mitarbeiter des Grünflächenamts und Spaziergänger immer häufiger solche Strecken. Dabei wurden oft mitten in Waldstücken aus Lehm Steilkurven und teils mehrere Meter hohe Rampen aufgeschüttet sowie Vertiefungen in den Boden gegraben. In vielen Fällen wurde unter anderem das Wurzelwerk der Bäume nachhaltig beschädigt.

Illegale Tracks nicht verkehrssicher

Ein weiteres Problem ist die Verkehrssicherheit, für die die Stadt auf ihren Grundstücken sorgen muss, sodass sich niemand verletzt. „Von Seiten der Verwaltung kann die Verkehrssicherheit solcher Anlagen, die sich ständig in ihrer Ausgestaltung ändern, nicht gewährleistet werden“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Um den „schwierigen Interessenskonflikt zwischen Umwelt- und Tierschutz und dem sportlichen Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen aufzulösen“, sucht die Verwaltung indes nach Lösungen, wie solche Strecken umweltverträglich und geordnet eingerichtet werden können. So hat das Sportamt eine Pumptrack-Anlage in modularer Bauweise aus Holzbestandteilen temporär in der Nähe der Sporthochschule „erfolgreich getestet“, sagt die Verwaltung. Eine weitere Anlage befinde sich in Planung.

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Zudem hat die Verwaltung eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Sport-, Jugend- und Grünflächenamts eingerichtet, an der teils auch Anwohner der Strecken und Mountainbike-Vereine mitwirken. Hier sollen Möglichkeiten eines legalen Betriebs einzelner Strecken erörtert werden. „Je nach Inhalt der Arbeitsgruppe werden auch zukünftig Vertreter und Vertreterinnen der entsprechenden Nutzergruppen eingeladen. Ohne die Beteiligung ist eine spätere Akzeptanz nicht gewährleistet.“

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