Im MönchsfeldLage in der Siedlung hat sich verschlechtert

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Die Siedlung Im Mönchsfeld.

Die Siedlung Im Mönchsfeld.

Roggendorf/Thenhoven – Hohe Arbeitslosigkeit, Kinderarmut und kaum Perspektiven: Die Zahlen, die die Stadt den Bezirksvertretern von Chorweiler nun zur Siedlung "Im Mönchsfeld" in Roggendorf/Thenhoven präsentierte, sind ernüchternd - aber auch wenig überraschend. Die Arbeitslosenquote liegt bei 30,1 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch wie im Sozialraum Chorweiler (13,9 Prozent), zu dem Chorweiler, Seeberg-Nord und Blumenberg gehören. Rund 71,1 Prozent der Kinder im Alter unter 15 Jahren leben in Familien, die Hartz 4 beziehen. Zum Vergleich: Im Sozialraum Chorweiler sind dies 45 Prozent Jungen und Mädchen.

72,5 Prozent der Bewohner haben Migrationshintergrund

Laut der Zahlen haben 72,5 Prozent der Bewohner einen Migrationshintergrund, was etwas weniger ist als im gesamten Sozialraum Chorweiler (77,4 Prozent). Es gibt keine feste Jugendeinrichtung, nur einen Spielplatz und einen alten Bolzplatz. Der Alltag in der Siedlung sei laut Stadt "wesentlich geprägt" durch eine heterogene Bewohnerstruktur und viele belastende Faktoren. Dazu gehören "vor allem Einkommensarmut, Bildungsferne, eine in Teilen festgestellte erhöhte Gewaltbereitschaft und der Konsum von illegalen Drogen". Es gebe auch "ein erhöhtes Maß an Perspektivlosigkeit und die Entwicklung von Parallelstrukturen mit eigenen Handlungsmustern", heißt es weiter. Viele Kinder sind von Armut bedroht. Auch habe sich die Situation in den vergangenen Jahren verschlechtert.

Laut Statistik ist Roggendorf/Thenhoven der einzige Stadtteil im Bezirk Chorweiler, der einen Bevölkerungszuwachs um rund 28 Prozent bis 2025 erwartet - was aber auch an den Neubauten liegt, die am Rande des Dorfs entstanden sind.

Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung hatte die Stadt gebeten, ein umfassendes Bild über das Problemviertel zu präsentieren. Seit Jahren klagen Akteure vor Ort und auch die Bezirkvertreter selbst über die desolate Situation. Die Stadt plant nun den Bau einer festen Jugendeinrichtung (der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete) und sucht derzeit nach einer geeigneten Fläche. Auch der Bolzplatz soll erhalten blieben - wenn nicht dort, dann zumindest in der näheren Umgebung.

Sprachförderungen an Kitas

Die soziale Arbeit wird neben den örtlichen Kindertagesstätten und Schulen durch den Sozialdienst Katholischer Männer (SKM), den Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) und den Verein Kindernöte aufgefangen. Auch die Wohnungsbaugesellschaft "Vonovia" der die Häuser gehören, engagiert sich. Die Stadt hat Sprachförderungen an Kitas eingerichtet und einen Schulsozialarbeiter benannt - und gibt an, dass es für die Bewohner ein "bestehendes umfangreiches Maßnahmenpaket" gibt. Zudem werde regelmäßig geprüft, ob die Angebote erweitert werden müssen.

Ein Integriertes Handlungskonzept (IHK) wie beispielsweise in Lindweiler, mit dessen Hilfe der Stadtteil saniert, teilweise umgebaut und dadurch aufgewertet werden soll, plant die Stadt allerdings nicht. Schließlich stünden im Mönchsfeld soziale und integrative Probleme im Vordergrund, die in der Jugend- und Familienhilfe und in der Gemeinwesensarbeit aufgefangen werden könnten, heißt es.

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