In Corona-KriseDas europaweit erste öffentliche Konzert findet in Köln statt

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Die Musiker von Brings mit Posaunist Michael Theissing Tegeler (r.) im Proberaum

Die Musiker von Brings mit Posaunist Michael Theissing Tegeler (r.) im Proberaum

Köln – Es ist wohl europaweit das erste öffentliche Konzert in der Corona-Krise. Wenn Brings am Freitag- und Samstagabend zweimal das Porzer Autokino rocken, ist das nicht nur etwas ganz Besonders für die Fangemeinde – die Tickets waren in wenigen Minuten ausverkauft – sondern auch ein bundesweites Medienereignis. Solch einen Auflauf an Kamerateams – WDR, ARD, ZDF, RTL, Sat-1, Vox und Arte – hat es bei einem Brings-Konzert noch nie gegeben. „Und keiner weiß genau, was passiert und ob das alles so klappt, wie wir uns das vorstellen und wünschen“, sagte Peter Brings auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Lautsprecher an der Bühne wird es nicht geben. Genau wie bei normalen Kinovorführungen wird der Sound über ein UKW-Signal direkt in die Fahrzeuge übertragen. Zudem plant der WDR auf seiner Internetseite einen Live-Stream und zeigt eine Aufzeichnung des Freitags-Konzerts am Samstagabend (23.40 Uhr bis 1.10 Uhr) im Fernsehen. „Diese Zeiten stellen uns alle vor ungewohnte Herausforderungen“, sagt Brings. „Man muss sich einfach auch mal etwas trauen, schließlich haben wir ja in unserer Karriere auch noch nie vor Autos gespielt.“

Brings proben seit Tagen für Konzerte in Kölner Autokino

Aber die Band ist gut vorbereitet. Seit Tagen wird auf dieses Ereignis hin geprobt. Zunächst jeder der Musiker für sich alleine zuhause mit Hilfe von Live-Mitschnitten verschiedener Konzerte, zuletzt einmal gemeinsam knapp drei Stunden lang im Proberaum – mit Gesichtsmasken und dem notwendigen Abstand. Brings: „Ich habe mich einfach gefreut, die Jungs und unsere Techniker-Crew alle wiederzusehen.“

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Und das ging in zwei Schichten: zuerst wurde aufgebaut, dann zogen sich die Techniker ins Lager zurück. Danach gingen die Musiker in Position. „Das war schon eine neue und spezielle Erfahrung, mit Mundschutz zu spielen“, so Gitarrist Harry Alfter, der den Konzertablauf zuvor in seinem heimischen Tonstudio zusammengestellt hatte.

„So etwas ist ja kein großes Hexenwerk“, sagt Brings. „Wir spielen im Autokino so 15, 16 Songs und die kennen wir doch alle. Da ist noch kein neuer Titel mit im Programm.“ Allerdings schon ein Lied, das die Band ansonsten nicht im Repertoire hat, denn mit Stefan Stoppok konnte man noch einen Gast vor die Kino-Leinwand locken. Brings: „Der kommt aus Hamburg angereist und schläft dann hier bei seiner Tochter. Die Hotels sind ja noch zu.“ Gemeinsam will man „Liebe gewinnt“ und Stoppoks aktuellen Titel „Lass sie alle rein“ singen, der, so Brings, „ein Thema aufgreift, das angesichts Corona gegenwärtig eher stiefmütterlich behandelt wird.“

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