In Frieden leben – das höchste Gut

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Helga Blömer-Frerker (2.v.l.) am Rande des Empfangs, mit Gemeindemitgliedern um Imam Mahmood Ahmad Malhi (2.v.r.)

Helga Blömer-Frerker (2.v.l.) am Rande des Empfangs, mit Gemeindemitgliedern um Imam Mahmood Ahmad Malhi (2.v.r.)

Niehl –  „Wir wollen Gemeinsamkeiten finden mit anderen Menschen und in Frieden mit ihnen leben, das ist unser größtes Anliegen“, betonte Tahir Ahmad, ein Mitglied der Kölner Ahmadiyya-Gemeinschaft am Rande des traditionellen Neujahrsempfangs der Gemeinde. Mit rund 60 Besuchern, darunter auch einige Nachbarn, war der Gebetsraum im Obergeschoss der Moschee an der Eichhornstraße 2-4 gut besucht. „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind, das zeigt das Interesse am Zusammenleben“, begrüßte der Gemeinde-Imam, Mahmood Ahmad Malhi, die Gäste. Mit einem kleinen Film wurde auf das vergangene Jahr zurückgeblickt – hier war zu sehen, wie man erneut in der Neujahrsnacht die Umgebung ehrenamtlich säuberte, an Sponsoringläufen und Blutspende-Aktionen teilnahm. Anschließend lud man zum gemeinsamen Abendessen ein.

Die in den 1880er Jahren im damaligen Britisch-Indien entstandene Gemeinschaft zählt weltweit rund zehn Millionen Mitglieder, versteht sich als liberal-reformerisch und lehnt Gewalt im Namen des Islam kategorisch ab – was sie auch in ihrer Losung „Liebe für alle – Hass für keinen“ herausstellt. Mit dem in London lebenden Kalifen Mirza Masrur Ahmad, seit 2003 amtierend, hat die Glaubensgemeinschaft ein geistliches Oberhaupt, der im vergangenen Jahr zweimal Deutschland besuchte.

Weil die Lehren der Ahmadiyya vom orthodoxen Islam abweichen – insbesondere durch die Verehrung des Gründers Mirza Ghulam Ahmad –, werden die Gläubigen in zahlreichen islamischen Ländern, darunter auch in ihrem Kernland Pakistan, verfolgt. In Niehl, direkt neben dem Rewe-Markt, befindet sich eine von 52 der Ahmadiyya-Moscheen in Deutschland. Die Kölner Gemeinde gibt es seit 1984; ihre heutige Moschee „Bait-un-Nasr“ (Haus des Helfers) wurde 2011 eröffnet.

Gast aus der Poli

Als Gast aus der Politik nahm Lindenthals Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker (CDU) am Empfang teil. „Ich habe die Ahmadiyya damals kennengelernt, als ich bei einem Benefizlauf für die Kinder-Krebsstation der Uniklinik den Startschuss abgab“, erinnerte sie sich. „Wir Nicht-Muslime werfen den gesamten Islam oft in einen Topf“, erläuterte sie. „Genau Leute wie Sie braucht unsere Gesellschaft. Machen Sie so weiter wie bisher, und lassen Sie sich nicht entmutigen“, so Blömer-Frerker.

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