In KölnArbeitsloser will hohen Kredit mit gefälschten Abrechnungen beantragen

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Symbolbild.

Köln – Mit drei gefälschten Gehaltsabrechnungen hat ein 37-jähriger Arbeitsloser versucht, einen Bankkredit über 12.000 Euro zu bekommen. Das Verfahren wurde am Donnerstag erneut vor dem Kölner Amtsgericht verhandelt, nachdem sich Richterin und Anwalt bei der Erstauflage gestritten hatten. 

Falsche Dokumente bei der Targobank in Köln vorgelegt

Der Angeklagte hatte vergangenen August in einer Filiale der Targobank vorgesprochen und die gefälschten Dokumente einer Firma zur Legitimierung vorgelegt, die zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr existierte. Mit dem Geld wollte er einen Auto-Leasingvertrag für seinen Ford ablösen.

Die Mitarbeiterin erkannte die falschen Dokumente, noch vor Abschluss eines möglichen Kreditvertrages erstattete die Bank Anzeige. „Die Fälschungen waren so schlecht, dass es auffallen musste“, so Verteidiger Mustafa Kaplan. Sein Mandant habe 100 Euro dafür bezahlt.

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Staatsanwältin fühlt sich von Anwalt provoziert 

Ein ursprünglich von der Staatsanwaltschaft angeklagter versuchter Kreditbetrug wurde eingestellt, da es keine Unterschrift unter einem Antrag gab. Der zweifache Familienvater wurde daher lediglich wegen Urkundenfälschung zu einer Geldstrafe von 400 Euro verurteilt. Gleichwohl sprach der Richter von einer nicht unerheblichen kriminellen Energie.

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Verteidiger Kaplan hatte zuvor um eine Einstellung des Verfahrens gebeten, was die Staatsanwältin ablehnte. Als Kaplan nachhakte und dabei die Augenbrauen hochzog, sagte die Anklägerin: „Warum schauen Sie mich so an? Als wollten Sie mich lächerlich machen.“

Kölner Amtsgerichts-Präsident erstattete Strafanzeige 

Kaplan hatte daraufhin geantwortet, er habe freundlich geguckt und könne für seine Mimik nichts. Bei einer früheren Verhandlung in gleicher Sache hatte sich der Verteidiger so lautstark mit der damaligen Richterin gestritten, dass diese dem Anwalt einen Rauswurf aus dem Saal androhte.

Kaplan hatte daraufhin erfolgreich einen Befangenheitsantrag gestellt, woraufhin ein neuer Richter bestellt wurde. Da der Anwalt allerdings den Ablehnungsbeschluss im Internet veröffentlichen ließ, zeigte ihn der Präsident des Amtsgerichts an; hier läuft noch ein Ermittlungsverfahren.

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