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„Brasserie Aller Kolör“Keller gilt bei Musik-Fans in Köln als Geheimtipp

Lesezeit 3 Minuten
Gitarrist und Sänger Fabian Kronbach beim Auftritt im Keller-Wohnzimmer unter der Südstadt-Gaststätte.

Gitarrist und Sänger Fabian Kronbach beim Auftritt im Keller-Wohnzimmer unter der Südstadt-Gaststätte.

Südstadt – Noch gilt der Keller unter der Südstadt-Gaststätte „Brasserie Aller Kolör“ (früher: „Alteburger Hof“), die von Gastronom Daniel Rabe und Reja-Lisa Rabe betrieben wird, bei den Fans kölscher und anderer Musik als Geheimtipp. Denn zu den dortigen Wohnzimmer-Konzerten, für die einige Wochen im Jahr reserviert sind – ansonsten wird der Raum vermietet – sind rund um die gemütlichen Sessel und Couch-Tischchen nur 80 bis 100 Zuschauer zugelassen. Aber gerade wegen dieses außergewöhnlichen Ambientes sind dort schon kölsche Größen wie Kasalla, Miljö und Fiasko, Björn Heuser, Jörg P. Weber und Rapper Mo-Torres aufgetreten, aber auch Nachwuchsbands wie Pläsier, Planschemalöör und zuletzt Fabian Kronbach.

Der Sänger spielte mit seiner gleichnamigen Band insgesamt 19 Songs – weitgehend in einer Akustik-Variante. Darunter waren drei Titel, die ihre „Welt-Premiere“ hatten. So „Kanns du et föhle“, „Met dir danze jon“ und „Met einem Bein em Sarg“, ein ironisches Lied zu Männer-Schnupfen und ähnlichen schlimmen Krankheiten.

Einer der wenigen öffentlichen Auftritten in diesem Jahr

Das war abgesehen von Inselfest in Zündorf und „Jeck im Sunnesching“ eines der wenigen öffentlichen Konzerte in diesem Jahr von Kronbach (31) und seiner Band. Ansonsten sind die Musiker um den aus Troisdorf stammenden Sänger und Gitarristen nur in ihrem Proberaum im Fort VI am Militärring („Das ist unser musikalisches Zentrum. Dort ist auch das Video zum letzten Sessionstitel »Waggel mit d’r Fott« entstanden“ ) oder einem Aufnahme-Studio in Bonn anzutreffen. „Wir produzieren gerade unser erstes Album, das mit einem Release-Konzert am 12. September im Yuca-Club erscheinen soll“, sagt Kronbach. Auf welchem Label, ist noch unklar. „Es gibt Gespräche im Spektacolonia und auch mit Miao-Records, dem Label von Cat Ballou.“ Zur Not habe er ja auch schon vor längerer Zeit ein eigenes Label gegründet: Ox-Music.

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Dabei hatte Kronbach – gelernter Bürokaufmann und immer noch mit einem Teilzeit-Bürojob – eigentlich für sich keine Musikkarriere geplant. „Mein ursprünglicher Plan war, für bekannte Gruppen Songs zu schreiben.“ Aber weil das nicht so richtig funktionierte, singt er seine Titel nun selbst. Live-Premiere war im Oktober 2015. Dann folgte der Finaleinzug beim „Kölsche Musik Bänd Kontest“ und der Sieg beim Loss mer singe-Casting sowie die Einladung von Kasalla, auf der „Mer sin eins“-Deutschland-Tournee als Vorgruppe auftreten zu dürfen. „Das war der vorläufige Höhepunkt in unserer Karriere.“ Fürs richtige Kölsch sucht er sich Rat im Internet und bei Bekannten aus der Szene – und das bringt er dann den vier Bandkollegen aus dem Umland bei.

Weitere Wohnzimmer-Konzerte in der Brasserie Aller Kolör, Alteburger Straße 11:

  • Knittler (16. April)
  • Chanson Trottoir (17. und 18. April)
  • Wir Zwei Beiden (19. April)
  • Matthias Keul Quartett (20. April)

Beginn ist jeweils um 20 Uhr.

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