Reiterdenkmal am HeumarktAuch der Sockel wird saniert

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Bis Oktober 2009 stand der Sockel ohne Reiter und Pferd auf dem Heumarkt.

Bis Oktober 2009 stand der Sockel ohne Reiter und Pferd auf dem Heumarkt.

Innenstadt – Martin Schwieren, der Vorsitzende des Kölner Verkehrsvereins, freute sich über ein „Knaller-Geschenk“: Beim Neujahrsempfang des Vereins in der Industrie- und Handelskammer (IHK) kündigte Oberbürgermeister Jürgen Roters am Montag an, die weitere Restaurierung des Reiterdenkmals auf dem Heumarkt in Angriff nehmen zu wollen. Ein Projekt, für das sich der Verkehrsverein seit Jahren engagiert und dessen Realisierung er immer wieder angemahnt hat. „Wenn wir das Standbild erhalten wollen, müssen wir jetzt etwas tun“, betonte der Oberbürgermeister.

Während Pferd und Reiter – auch mit finanzieller Unterstützung des Verkehrsvereins – bereits saniert wurden und im Herbst 2009 an ihren Standort zurückgekehrt sind, ist der Sockel mit den insgesamt 16 lebensgroßen Figuren nach wie vor in bedenklichem Zustand. „Sehr kurzfristig“ soll nach den Worten von Roters nun ein Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Sockels gestartet werden. Roters will „keine Lösung, die in die Millionen geht“, auch mit einem Budget von höchstens 250.000 Euro sei eine angemessene Restaurierung möglich.

Künstler und Steinmetze sind gefragt

Das sieht Stadtkonservator Thomas Werner ebenso: „Die Summe ist realistisch.“ Es gehe zum einen um konservatorische Maßnahmen an den Figuren und den Reliefplatten, zum anderen um eine „gestalterisch ansprechende Form“ des Sockels. Dabei müsse unter anderem geklärt werden, ob der eigentliche Sockel aus Kalksandstein verkleidet werden soll – und wenn ja wie. Künstler oder Steinmetze sollten dazu jetzt Vorschläge erarbeiten. Das Reiterstandbild des 1840 verstorbenen Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. wurde 1878 eingeweiht und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

Kritik am Erscheinungsbild der Stadt

Roters äußerte sich bei dem Empfang auch noch einmal zu der Kritik von IHK-Präsident Paul Bauwens-Adenauer am Erscheinungsbild der Stadt. „Ich gebe Herrn Bauwens-Adenauer Recht, dass wir einen Nachholbedarf haben, was das Erscheinungsbild und die Sauberkeit angeht“, sagte der OB. Da müsse man auch die Details im Blick haben. „Die Verwaltung darf nichts beschönigen und die Politik muss die notwendigen Mittel bereitstellen“, betonte Roters. Aber auch die Bürger müssten beim Umgang mit dem Stadtbild die notwendige Sorgfalt an den Tag legen. Roters hatte sich in einem Zeitungs-Interview unlängst noch scharf gegen die „Pauschalkritik“ des IHK-Präsidenten gewehrt. Wenn sich Bauwens-Adenauer kritisch zum Stadtbild äußere, so Vereinsvorsitzender Schwieren, „dann erhebt er seine Stimme stellvertretend für Tausende Kölner. Und das ist gut.“

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