Offenbachplatz in KölnRichtfest am Opernquartier

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Zwei Jahre nach Beginn der Generalsanierung wurde auf der Baustelle des Opernquartiers am Offenbachplatz Richtfest gefeiert.

Zwei Jahre nach Beginn der Generalsanierung wurde auf der Baustelle des Opernquartiers am Offenbachplatz Richtfest gefeiert.

Innenstadt – Der Bau einer Oper ist eine gewichtige Angelegenheit. Und so saß denn auch vor 60 Jahren das komplette Gürzenich-Orchester in der Baugrube des noch nicht errichteten Riphahn-Ensembles und spielte eine Ouvertüre von Wagner. Zum Richtfest, das am Freitag auf der Baustelle auf dem Offenbachplatz gefeiert wurde, intonierte das Posaunen-Quartett des Orchesters dagegen ein leichtfüßiges Arrangement von Jacques Offenbach.

Überhaupt war die Stimmung bei den verantwortlichen Akteuren und den 1400 geladenen Gästen äußerst heiter und gelassen. Denn dass eine Baumaßnahme in Köln im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen bleibt, und danach sieht es im Fall der Bühnensanierung derzeit aus, ist nicht unbedingt zu erwarten. „Das ist etwas ganz Besonderes, ein Wunderwerk der Organisation“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Roters. Opernchefin Birgit Meyer sekundierte: „Diese Baustelle hat Flügel.“

Ein Rohbau nach zwei Jahren

Gefeiert wurde am Freitag auf dem Kleinen Offenbachplatz und damit gleichsam auf dem Dach der unter der Erde liegenden Schauspiel-Magazine und der neuen Kinderoper. Zwei Jahre nach Beginn der Generalsanierung sind die neu entstehenden Bauten des Opernquartiers zumindest im Rohbau weitgehend fertig. In der unterirdischen Kinderoper ist die klassische Logenrund-Form bereits deutlich erkennbar. Der Zuschauersaal ist frei in das Zentrum des zweigeschossigen Raumes hineingestellt und erhält eine goldglänzende Oberfläche aus einem Keramikmosaik. Das neue Kleine Haus des Schauspiels an der Stelle der alten Opernterrassen nimmt Gestalt an, das Hinterbühnenhaus hat den unattraktiven Platz an der Krebsgasse geschlossen. Von hier aus wird auch die gesamte Anlieferung für die dann vier Bühnen abgewickelt.

Die ersten Abbrucharbeiten auf dem Offenbachplatz begannen bereits im Sommer 2012. Im Oktober 2013 wurde der Grundstein für die Erweiterungsbauten – Kinderoper und Kleines Haus des Schauspiels – gelegt.

Im Sommer 2015 soll das fertiggestellte Gebäude-Ensemble den Bühnen übergeben werden. Die Aufnahme des Spielbetriebs ist für November 2015 geplant. Insgesamt werden in die Umgestaltung 253 Millionen Euro investiert. (jac)

Auch der Offenbachplatz selbst soll, bei Einhaltung des Denkmalschutzes, an Attraktivität gewinnen. In der einst mit einem Stahltor verschlossenen Fuge zwischen Schauspielhaus und Oper entsteht eine Kantine mit Außengastronomie, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Auch im Kleinen Haus wird Gastronomie einziehen. „Der Platz wird auf jeden Fall gewinnen“, so Klaus Kröhne, stellvertretender Geschäftsführender Direktor.

Eine Ahnung dieses neuen Platzgefühls war auch am Freitag schon spürbar. Schauspiel-Intendant Stefan Bachmann lobte das Sanierungsprojekt als klares Statement der Stadt zugunsten der Kultur. „Hier wird nicht nur saniert, es entsteht auch etwas ganz Neues.“

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