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1. Mai-Demos in KölnZahlreiche Vermummte in Innenstadt festgenommen

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1. Mai Demo Köln 2021

Auf dem Heumarkt fanden sich viele Menschen zur Maikundgebung ein.

Köln – Im Rahmen einer Maikundgebung in der Kölner Innenstadt sind am Samstag Polizeikräfte und Demonstranten aufeinandergetroffen. Einige vermummte Teilnehmer eines Aufzugs vom Friesenplatz zum Alter Markt verstießen dabei gegen das Versammlungsgesetz. Gegen 14 Uhr leisteten diese Widerstand gegen die Einsatzkräfte, nachdem die Beamten ihre Personalien aufnehmen wollten.

Mindestens elf Personen wurden vor dem Kölner Kaufhof auf der Pipinstraße in Gewahrsam genommen. Das berichtet die Kölner Polizei.

Nach dem Zwischenfall setzte der Zug seinen Weg Richtung Alter Markt friedlich fort und löste sich auf. Anschließend formten sich etwas 80 Menschen zu einer Spontanversammlung „Gegen Polizeigewalt“ zusammen, die sich ohne besondere Vorkommnisse zum Polizeipräsidium nach Kalk aufmachte.  

Acht Kundgebungen für Köln angemeldet

Insgesamt waren acht Kundgebungen für den „Tag der Arbeit“ in der Kölner Innenstadt und auf verschiedenen Veranstaltungen bei der Polizei angemeldet. Zwei wurden kurzfristig von den Veranstaltern abgesagt. Die größte Versammlung mit 700 angemeldeten Teilnehmern fand auf dem Heumarkt statt.

Der Großteil der Versammlungen verlief gemäß den von Stadt Köln und Polizei Köln erteilten Auflagen störungsfrei. Auf der Deutzer Werft ahndete das Ordnungsamt einige Verstöße gegen die aktuellen Bestimmungen des Infektionsschutzes.

Wasserwerfer in Hamburg im Einsatz

In ganz Deutschland sind zehntausende Menschen auf die Straßen gegangen. In Hamburg löste die Polizei eine Versammlung vor der Roten Flora mit Wasserwerfern auf. Hunderte Menschen hatten sich am Nachmittag auf der Piazza vor dem linksautonomen Zentrum versammelt, ohne den Mindestabstand zu beachten. Nach mehrmaliger Aufforderung, den Platz zu verlassen, spritzten zwei Wasserwerfer die Straße frei.

Schon am Mittag wurde eine Demonstration mit laut Polizei rund 80 Linksextremisten zwischen Schanzenpark und U-Bahnhof Schlump gestoppt. Es kam vereinzelt zu Handgreiflichkeiten, als Beamte die Demonstranten aus der anarchistischen Szene von der Straße drängten. Eine Gruppe von mehr als 40 größtenteils schwarz gekleideten Demonstranten wurde wenig später in der Nähe der Messehallen von der Polizei eingekesselt. Sie seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher.

Massive Ausschreitungen in Berlin – Demo abgebrochen

Nach massiven Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei in Berlin ist der Protest abgebrochen worden. Der Versammlungsleiter der Demo habe die Demonstration am Samstagabend für beendet erklärt, nachdem er selbst aus der Menge angriffen worden sei, teilte die Polizei mit.

Die „revolutionäre 1.Mai-Demonstration“ wollte von Neukölln nach Kreuzberg ziehen, kam aber nur bis zur Sonnenallee. Die Polizei musste sich gegen heftige Angriffe zur Wehr setzen. In der Sonnenallee flogen massiv Steine und Flaschen gegen Einsatzkräfte. Randalierer zerrten Müllcontainer und Paletten auf die Straße und zündeten sie an. Polizisten wurden angegriffen, als sie Störer aus der Menge ziehen wollten. Es gab Festnahmen, Polizisten setzten Pfefferspray ein. Sanitäter waren im Einsatz. Die Polizei sprach von etwa 8000 Demonstranten.  

Frankfurter Polizei setzt Schlagstöcke ein

In Frankfurt hat die Polizei am Samstagabend gegen linke Gruppen Schlagstöcke eingesetzt. Aus dem Demonstrationszug seien Feuerwerkskörper und Nebeltöpfe geworfen worden, berichtete ein Polizeisprecher. Auch seien Beamte angegriffen worden. Es habe daher erste Festnahmen gegeben.

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Die Polizei sprach von mindestens 3000 Menschen, die sich zu einem „Tag der Wut“ zunächst auf dem Opernplatz versammelt hatten und dann durch das Bahnhofsviertel zogen. Laut Augenzeugen waren nahezu alle Teilnehmenden vermummt und gleichzeitig bemüht, die Corona-Regeln einzuhalten. (mbr/dpa)

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