Am Aachener Weiher bedrohtMichael V. will andere Kölner warnen

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Polizei Aachener Weiher

Ein Streifenwagen der Polizei am Aachener Weiher

  • Am 13. Mai lag Michael V. mit zwei Freunden am Aachener Weiher, als die drei plötzlich von acht jungen Männer bedrängt wurden.
  • V. möchte andere Kölner vor den Männern und ihren Masche warnen. Denn nach der Begegnung war ein Rad der Freunde geklaut.
  • Die Polizei spricht von fast zehn Straftaten seit Mai, die am Aachener Weiher registriert wurden.

Köln – In der Dunkelheit überkommt Michael V. neuerdings immer ein unangenehmes Gefühl. Das hänge mit dem Vorfall am Aachener Weiher vor ein paar Tagen zusammen, erzählt der 35-Jährige. Seine Bekannte traue sich seitdem gar nicht mehr zu der Wiese im Uni-Viertel.

Mit einem Freund waren die beiden am 13. Juni am Aachener Weiher, lagen in der Sonne, gleich neben dem Weg, der mittig über den Hügel führt. Als es längst dunkel war und sie gegen Mitternacht ihre Sachen packen wollten, seien ungefähr acht junge Männer auf sie zugekommen, schildert V. „Einer kam in meine Richtung und machte Boxbewegungen gegen meinen Kopf.“ Der Mann habe „Party, Party“ gerufen und V. einen leichten Schlag in den Nacken versetzt. „Ich hatte Angst, wir fühlten uns bedroht“, sagt V.

Opfer aus Köln will andere warnen

Ein weiterer Täter habe ihn angepöbelt und wurde von anderen aus der Gruppe zurückgehalten. Als V.s Begleiterin mit der Polizei drohte, hätten die Angreifer „Keine Polizei“ gerufen und seien davongelaufen. „In diesem Moment bemerkten wir, dass sie eines von zwei Fahrrädern mitgenommen hatten. Das war wahrscheinlich von Anfang an ihr Plan.“ Das Rad habe einen Wert von 1500 Euro gehabt.

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Die Polizei war keine zwei Minuten später da, von den Tätern, V. zufolge allesamt Nordafrikaner, die akzentfrei Deutsch sprachen, gab es da schon keine Spur mehr. Eine Fahndung verlief erfolglos. Schon bei der Anzeigenerstattung hätte ein Polizist gesagt: Die Aussichten, die Täter zu fassen, seien wohl gering. Bis heute ist es nicht gelungen.

Michael V. möchte mit seinem Bericht andere warnen, am Aachener Weiher vorsichtig zu sein. „Je mehr Leute von dieser Masche und dieser Gruppe wissen, desto aufmerksamer sind sie.“ Auf Nachfrage kann die Polizei eine erhöhte Gefahr am Aachener Weiher derzeit zwar nicht bestätigen, spricht aber von immerhin fast zehn Straftaten dort seit Mai – vor allem Körperverletzungen. Das, so betont ein Polizeisprecher, sei allerdings angesichts der vielen Menschen, die sich dort aufhielten, „vergleichsweise wenig“.

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Am 29. Mai zum Beispiel, einem Freitagabend, hatte eine Gruppe junger Männer auf der Grillwiese am Weiher zwei Brüder (27, 29) zusammengeschlagen, die die Täter wegen eines zuvor gestohlenen Handys zur Rede gestellt hatten. Als die etwa zehn bis 15 Angreifer und die beiden Opfer eine halbe Stunde später an der KVB-Haltestelle Universitätsstraße noch einmal aufeinandertrafen, eskalierte die Situation erneut – der 29-Jährige wurde mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Zeugen beschrieben die Täter als Schwarze sowie „Männer mit deutlich ausländischem Aussehen“, der Rädelsführer soll kinnlange Dreadlocks getragen haben. Bis heute wurden sie nicht gefasst. Einen Zusammenhang zu dem Fahrraddiebstahl zwei Wochen später schließt die Polizei aufgrund der unterschiedlichen Täterbeschreibungen aber aus.

Mutmaßliche Belästigung

Für Aufsehen sorgte vor drei Wochen auch eine Meldung der Polizei, wonach Zeugen in einem Gebüsch am Weiher beobachtet haben wollen, wie eine Gruppe junger Männer eine etwa 18 Jahre alte Frau sexuell bedrängten. Als die Zeugen hinzukamen, seien die Täter weggelaufen. Die Polizei ermittelt derzeit allerdings noch, ob sich die geschilderte Beobachtung auch tatsächlich so zugetragen hat.

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