Abo

Demo in Köln„March of the Nations“ setzt blau-gelbes Zeichen gegen Krieg

Lesezeit 2 Minuten
U Demo Köln 1

Die Kundgebung „March of the Nations“ fand in Köln am Sonntag statt.

Köln – Der Demonstrationszug, der sich am Sonntagnachmittag zur Abschlusskundgebung am Heumarkt bewegt, hält eine riesige blau-gelbe Flagge als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine über den Köpfen. „Dass so viele Kölnerinnen und Kölner heute auf die Straße gehen, beruhigt mein Herz“, sagt die Gründerin und Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Blau-Gelbes Kreuz, Linda Mai. „Ich bin dankbar, dass die Kölner verstehen, was in der Ukraine vor sich geht, dass die Bevölkerung auch um unsere Freiheit und unsere demokratischen Werte kämpft.“

Gut 2000 Menschen aus vielen Nationen haben sich laut Polizei zur Kundgebung „March of the Nations“ getroffen, um an das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 zu erinnern, gegen den russischen Angriffskrieg zu demonstrieren – und Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Der Demonstrationszug führt von der Deutzer Werft über den Neumarkt zum Kölner Dom und wieder bis zum Heumarkt.

Unter den Demonstrierenden ist Inna Bender, die ein Schild mit den Worten hochhält: „Die echten Russophoben sitzen im Kreml.“ Als gebürtige Russin habe es sie auch Überwindung gekostet, mit zu demonstrieren, sagt sie. „Aber mit Putin hat Russland keine Zukunft. Das Regime ist zu meinem Feind geworden.“ Ihr Begleiter Roman Vilgelm sagt, dass seine Familie seit dem Angriff auf die Ukraine „zerrissen“ sei. „Für mich ist es wichtig, als Russe hier zu sein.“

Alles zum Thema Henriette Reker

Die Gegenwehr der Kölner

Antje Zimmermann steht mit gelbem Oberteil und blauer Hose auf dem Heumarkt. „Es ist wichtig, auf die Straße zu gehen, um dem faschistischen russischen Regime etwas entgegenzusetzen“, sagt sie. Es sei wichtig, den Demonstranten des russischen Autocorsos zu begegnen, sagt ihre Freundin Miriam Deutz.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigt sich enttäuscht von der deutschen Debatte, die „auch von Selbstbezogenheit und der Angst vor Putins Drohungen“ geprägt sei. „Wir waren ignorant gegenüber dem aggressiven und imperialistischen Auftreten Russlands in Europa.“ Gerichtet an die Teilnehmer des russischen Autocorsos erinnert Reker daran, dass die Demonstranten in einem Land mit „allen Zugängen zu unabhängigen Informationen“ lebten und „doch der russischen Propaganda auf den Leim gehen, die jede Wahrheit zur bizarren Lüge verdreht.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Wer den Angriffskrieg einer Diktatur gegen eine Demokratie billige oder unterstütze, habe „mit Gegenwehr der Kölnerinnen und Kölner zu rechnen“. Stephan Holthoff-Pförtner, Landesminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, spricht sich für „schnelle Waffenlieferungen und schärfere Sanktionen gegen das Regime Russlands“ aus.  

KStA abonnieren