Demos in KölnRechte Kundgebung löst sich nach einer Stunde auf

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Demo Breslauer3

Hunderte linke Demonstranten haben sich am Hauptbahnhof versammelt.

Köln – Bei den zwei parallel angemeldeten Kundgebungen auf dem Breslauer Platz am Hauptbahnhof ist es am Dienstagabend weitgehend ruhig geblieben. Bereits nach einer Stunde, um 20 Uhr, wurde die Versammlung des „Begleitschutz Köln e.V.“ durch den Versammlungsleiter beendet.

Die Gruppe „Begleitschutz Köln“, die im Januar 2017 in sozialen Netzwerken „kostenlosen Begleitschutz“ für Frauen, Kinder und Senioren in Köln angeboten hat und in der Vergangenheit in mehreren Stadtteilen Kölns „Sicherheitsrundgänge“ organisierte, hatte ihre Versammlung um 19 Uhr vor dem Hintergrund eines nach einer Auseinandersetzung getöteten 35-Jährigen in Chemnitz am Sonntag angemeldet, um nach eigenen Angaben „für Meinungsfreiheit“ zu demonstrieren. Rund 80 Personen waren dem Aufruf nach Schätzung der Kölner Polizei gefolgt. 

Die linke Veranstaltung wurde als Reaktion darauf angemeldet. Durch Absperrgitter und 50 Meter rund um den Bahnaufgang zum Hauptbahnhof von den Rechten getrennt, versammelten sich dabei etwa 600 Menschen.

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„Das deutsche Versammlungsgesetz hat einen hohen Stellenwert und es ist die Aufgabe der Polizei, diese Versammlungen zu schützen“, sagte Sprecher Lutz Flaßnöcker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ein Verbot der beiden Kundgebungen sei darum trotz des offensichtlichen Bezugs zu den in den vergangenen Tagen eskalierten Demonstrationen in Chemnitz nicht infrage gekommen.

Gegendemonstration wesentlich lauter

Die Anhänger von „Begleitschutz Köln“ hielten vereinzelt Spruchbanner in die Luft, jeder Versuch, sich verbal Ausdruck zu verschaffen, blieb ob der Lautstärke der Gegendemonstranten dagegen erfolglos.

„Es ist davon auszugehen, dass wie bei früheren entsprechenden Aufmärschen anschließend Gruppen durch die Innenstadt ziehen werden“, sagte Rainer Krause von Köln gegen Rechts. Zusammen mit der Gewerkschaft Verdi und anderen Initiativen hatte die Gruppe die Gegendemo darum bis 22 Uhr angemeldet. 

Die Kölner Polizei blieb laut Sprecher Flaßnöcker mit ausreichend Beamten vor Ort, um „unfriedliche Aktionen beider Lager“ zu unterbinden. Bis in den frühen Abend blieb es bei vereinzelten und harmlosen Provokationen aus beiden Lagern.

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