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Gewalt am Zülpicher PlatzJugendliche Randalierer greifen Polizeibeamte an

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Polizei Köln neu

Polizeikräfte in Köln während des Straßenkarnevals. (Symbolbild)

Köln – Das Zülpicher Viertel entwickelt sich zum Kölner Karnevalsbrennpunkt. Nachdem der Zülpicher Platz bereits am Freitagabend geräumt wurde, musste die Polizei am frühen Samstagabend erneut mit einem Großaufgebot einschreiten, um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern.

350 Jugendliche hatten sich laut Polizei an der Kreuzung Hohenstaufenring/Ecke Jahnstraße versammelt und Alkohol getrunken. Ein großer Teil von ihnen soll zwischen 16 und 18 Jahren alt gewesen sein. Nachdem es zunächst friedlich zuging, kippte gegen 17 Uhr die Stimmung und es kam zu ersten Schlägereien. Die Polizei sprach von „zahlreichen Körperverletzungsdelikten“ und war mit fünf Streifenwagen und 50 Beamten vor Ort, um zu schlichten und den Platz zwischen Jahnstraße und Taubengasse zu räumen.

Schlägereien während der Räumungsaktion

Die Räumungsaktion und die Präsenz der Polizei sorgte allerdings nicht sofort für Ruhe. Im Gegenteil eskalierte die Gewalt während der Räumung weiter. Es kam zu einer Großschlägerei, an der 30 Jugendliche beteiligt gewesen sein sollen. Viele von ihnen waren nach Angaben der Polizei noch minderjährig. Die Jugendlichen wurden festgenommen und anschließend ihren Eltern übergeben. Außerdem erteilte die Polizei Platzverweise. Mehrere Verletzte mussten in einem Zelt der nahe gelegenen Unfallhilfsstelle medizinisch behandelt werden.

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Bereits am Vorabend hatte es ein ganz ähnliches Szenario gegeben: Am Freitag war die Polizei zum Zülpicher Platz gerufen worden, weil es unter einer Gruppe von 500 Jugendlichen zu Gewaltdelikten gekommen war. Die Polizei sprach Platzverweise aus und räumte den Platz. Während der Räumung kam es auch am Freitag zu einer Zuspitzung der Situation: Ein Unbekannter warf eine Glasflasche in Richtung Polizei und verfehlte den Kopf einer Polizistin nur knapp. Ein weiterer Jugendlicher (16) trat auf einen Diensthund ein und schlug der einschreitenden Beamtin mehrfach mit der Faust auf den Helm. Die Polizei konnte den flüchtigen Jugendlichen stellen und legte ihm Handschellen an. Bei der Räumung wurden zwei Beamte verletzt.

In der Konsequenz aus den Vorfällen will die Polizei Köln nun verstärkt Präsenz rund um den Zülpicher Platz zeigen und ab sofort mit mehr Beamten vor Ort sein. So hofft man, dass dort wieder Ruhe einkehrt. „Wir werden unsere Maßnahmen im Bereich der Innenstadt mit dem Schwerpunkt auf dem Zülpicher Viertel weiter intensivieren und frühzeitig und konsequent gegen Störer vorgehen“, sagte Martin Lotz, Leitender Polizeidirektor. (ari) 

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