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Heinrich-Böll-PlatzKunstwerk „Ma’alot“ wird saniert

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Platzfläche und Kunstwerk: „Ma’Alot“ am Museum Ludwig.

Platzfläche und Kunstwerk: „Ma’Alot“ am Museum Ludwig.

Neue Hoffnung für „Ma’alot“ – nach Jahren des Verfalls und erfolglosen Verhandlungen mit der Stadt Köln soll das Gesamtkunstwerk von Dani Karavan am Museum Ludwig nun doch umfassend saniert und in seinen Originalzustand zurückversetzt werden.

Allein für die Reparatur des Heinrich-Böll-Platzes sind 700 000 Euro eingeplant. Die Fertigstellung ist für 2014 vorgesehen. „Das ist eine überaus erfreuliche Entwicklung“, sagt Christiane Haerlin vom Initiativkreis „Bürgerinnen für Ma’alot“, die entsprechende Zusagen von einem Treffen mit Vertretern des Museums Ludwig und des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik mitbrachte.

Plastik von Rost befreien

Wie Haerlin berichtet, soll zunächst die aus sechs Eisenblöcken bestehende Plastik von Rost befreit und mit einer schützenden Wachsschicht überzogen werden. Dies ist möglich, sobald die Temperaturen wieder über zehn Grad Celsius steigen. In einer zweiten Phase will die Stadt Köln eine Bestandsaufnahme des Platzes machen. Zu dem „Environment aus Granit und Ziegelsteinen, Eisen und Schienen, Gras und Bäumen“, das 1986 mit dem Museum Ludwig entstand, gehören rund 5000 Quadratmeter Fläche vom Vorplatz des Museums bis zum Fuß der Freitreppe („Ma’alot“ = Stufen) zum Rhein hinunter.

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Bei ihren Sondierungen will die Stadt unter anderem feststellen, welche Granitplatten erneuert werden müssen und wie die Ziegel fester als bisher im Sand verlegt werden können. Das Vorhaben, die beschädigten Stellen mit Gussasphalt auszubessern, ist damit aufgegeben. Auf der Basis der bautechnischen Untersuchungen soll es noch im laufenden Jahr zu einer Ausschreibung der Arbeiten kommen, so dass der Platz im Jahr 2014 wiederhergestellt werden könnte. Um ihn zu schützen, soll er künftig für Fahrzeuge aller Art – auch der Stadt – gesperrt werden.

Ex-Museumsleiter mochte das Werk nicht

Die positive Entwicklung geht unter anderem auf ein Treffen der stellvertretenden Leiterin des Museums, Katia Baudin, und des international bekannten israelischen Künstlers im November zurück, das zu einem besseren gegenseitigen Verständnis geführt hat. Ein offenes Geheimnis war, dass der inzwischen ausgeschiedene Museumsleiter Kasper König das Werk vor seinem Haus nicht favorisierte. Jetzt hat es erstmals eine Inventarnummer im Museum, und es ist sogar ein Raum im Gespräch, in dem das Gesamtkunstwerk erläutert werden könnte.

Noch in diesem Frühjahr soll es zu einem weiteren Treffen mit Vertretern der Stadt, des Museums, der Architekten, der Initiative und dem 82-jährigen Künstler selbst kommen. „Dani Karavan ist darüber überglücklich“, sagt Haerlin. Wie es heißt, soll Baudezernent Franz-Josef Höing sogar zu einem Symposium zu dem Kunstwerk bereit sein. Auch die Bürgerinitiative hat noch einen Wunsch: Sie möchte mit einem zweisprachigen Schild auf dem Platz auf das Werk und seinen Schöpfer hinweisen.

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