Katzencafé SchnurrkeSamtpfoten als Attraktion in der Kaffeepause

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Wolf Schönwälder in seinem Café mit der tierischen Mitbewohnerin

Neustadt-Nord – Kaffeetrinken mit Katze: Kölns einziges Katzencafé hat einen neuen Betreiber. Wolf Schönwälder hat das Lokal von Sabrina Szabo übernommen und das Café Schnurrke in der Ritterstraße 27 neu eröffnet.

Gemütlichkeit und Tiere

Wie seine Vorgängerin setzen Schönwälder und sein Lebensgefährte Alexander Valender auf Gemütlichkeit. Für die sind vor allem die Katzen zuständig. Sie sind zutraulich und sehr kontaktfreudig, so dass jeder, der will, eine Schmuse-Einheit bekommen kann. "Wir wollen einen Ort schaffen, an dem Katzen und Menschen sich begegnen können. Die Katzen erhalten Zuneigung, und die Gäste können besser entspannen", sagt Schönwälder.

Der junge Kater Freddy springt von einem Sofa zum anderen. Immer wieder wandert sein wachsamer Blick umher. Sobald sich jemand bewegt oder redet, kommt er angetapst und schmiegt seinen Kopf gegen den Arm. Der weiß-orangefarbene Kater hat keine Berührungsängste, freut sich vielmehr über jede noch so kleine Aufmerksamkeit. Freddy ist neu im Café Schnurrke. Mit ihm sind die drei Katzendamen Lora, Cleo und Cheri eingezogen.

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Zweifel, ob es in Köln ankommt

Die ehemalige Besitzerin Sabrina Szabo hatte das Café im Januar 2014 eröffnet, nachdem Nachbarn ihr von dem japanischen Konzept des Katzencafés erzählt hatten. Sie war spontan begeistert, hatte aber Zweifel, ob das Konzept auch in Köln funktionieren würde. Erst als sie vom erfolgreichen Start eines Katzencafés in Wien hörte, fasste Szabo den Entschluss, dass erste Café dieser Art in Nordrhein-Westfalen zu eröffnen.

Seitdem zieht das Lokal Katzenliebhaber jeden Alters und Geschlechts an. Einige reisen eigens aus anderen Städten an, um in den Genuss einer Tasse Kaffee plus tierischer Liebkosung zu kommen. Vier Jahre lang betrieb Szabo das Lokal, das sie aus privaten Gründen verlässt.

Mehr vegetarische Speisen

Der neue Betreiber Schönwälder hat das Café in der Nähe des Hansarings renoviert und das vegetarische Speiseangebot erweitert. Das Wohl der Katzen steht für ihn an erster Stelle. Sie dürfen gestreichelt werden, aber die Gäste sollten sie nicht gegen ihren Willen auf den Arm nehmen oder mit Blitzlicht fotografieren.

"Die Katzen sind keine Mitarbeiter. Sie haben keine Pflicht zu erfüllen" , sagt Schönwälder. Man müsse auch damit rechnen, mal einen Kratzer abzukommen. Alle vier Tiere haben die Möglichkeit, sich jederzeit zurückzuziehen und ihre Ruhe zu haben. Dafür sorgt neben dem Ruheraum im hinteren Teil des Lokals künftig eine Reihe von Stegen, die unter der Decke angebracht sind. Die Miezen können rauf klettern und den Kunden dann von oben in die Tassen schauen.

Stubentiger aus Bulgarien

Ursprünglich kommen die Stubentiger aus Bulgarien. Sie streunten umher und lebten unter sehr schlechten Bedingungen. Die dort ansässige Tierschützerin Stilyana Grosdanova holte sie von der Straße und päppelte sie auf. Über den Verein "Breed Love" wurden sie nach Deutschland vermittelt und landeten vor zwei Wochen schließlich im Café Schnurrke.

Geplant war, dass Gäste, die sich in eine Katze verlieben, diese nach einer gründlichen Kontrolle adoptieren dürfen. Das Gesundheits- und Veterinäramt der Stadt Köln hat das jedoch untersagt - aus Sorge, die Gruppenharmonie der Katzen könne durch die häufige Veränderung aus dem Gleichgewicht geraten.

www.cafeschnurrke.de

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