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Kölner Einzelhändler„Meissen“ am Wallrafplatz schließt – Meller eröffnet Parfümerie

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Meissen Handel

Das Meissen-Geschäft am Wallrafplatz.

  • In Köln gehen mehr Arbeitsplätze im Handel verloren als in jeder anderen deutschen Großstadt, belegt ein Bericht der Stadtverwaltung.
  • Dementsprechend schließen regelmäßig Händler ihre Filialen, während andere ihr Geschäftsgebiet erweitern.
  • So auch an prominenten Lagen in der Innenstadt, wo nun die Porzellan-Manufaktur „Meissen“ schließt und eine Ehrenfelder Parfümerie eine neue Filiale eröffnet.

Köln – Die Kölner Meissen-Filiale am Wallrafplatz wird Ende März geschlossen. Das teilte die Porzellan-Manufaktur jetzt ihren Stammkunden mit, und das bestätigte auch die langjährige Store-Managerin Elisabeth Langenbach-Seitz. „Am Samstag beginnt unser Abschiedsangebot. Vom 29. Februar an bieten wir 20 Prozent Preisnachlass auf das gesamte Meissen-Sortiment.“ Da kann man bei einzelnen Sammlerstücken schon 1000 Euro und weit mehr sparen.

Köln: Porzellan-Manufaktur „Meissen“ schließt

Die Schließung des Kölner Ladens zählt zu den vom Unternehmen angekündigten „erforderlichen Anpassungen bei Strukturen und Kosten“. Denn obwohl man zwar in den letzten Jahren leichte Umsatzsteigerungen zu verzeichnen hatte, habe man die ambitionierten Wachstumsziele wie die Entwicklung hin zu einer breit aufgestellten Luxusmarke nicht erreichen können. Als Konsequenz wird man sich nun, so heißt es, von nicht profitablen Standorten trennen und dabei bundesweit knapp 200 Stellen abbauen. Außer in Köln werden auch die Filialen in Berlin (Unter den Linden), München (Neuhäuser Straße) und Stuttgart (Marktplatz) geschlossen. Erhalten bleiben nur die Geschäfte in Meißen, Dresden und Weimar sowie in Frankfurt und im Berliner Kadewe.

Für das Kölner Geschäft in der prominenten Lage Wallrafplatz 3 steht der Nachfolger fest. Dort wird der Juwelier Rüschenbeck einziehen. Nach dem Laden mit einer breit gefächerten Auswahl an Uhren auf der Schildergasse und einem exklusiven Rolex-Shop am Dom will sich Rüschenbeck am Wallrafplatz vorwiegend auf die Luxusmarke Breitling konzentrieren

Köln: Einzelhändler Meller eröffnet Parfümerie-Filiale

Nach seinem letzten Coup, der Entwicklung eines eigenen Dufts, den er als Unisex-Marke unter dem Namen „One by Meller“ vertreibt, ist der Kölner Einzelhändler Heinz-Josef Meller noch einen Schritt weitergegangen und hat vor wenigen Tagen in der Innenstadt eine Parfümerie-Filiale eröffnet. Neben dem Stammhaus in Ehrenfeld, wo der 55-Jährige auf lediglich 50 Quadratmetern circa 15.000 Artikel – hauptsächlich Düfte anbietet – ist das neue Geschäft an der Apostelnstraße nun die fünfte Niederlassung des ausgebildeten Drogisten, der sich dank einer im Jahr 2017 absolvierten Zusatzausbildung „Expert en Parfum“ nennen darf und dessen Geschäft gerade erst vom nordrhein-westfälischen Handelsverband zur besten Parfümerie Kölns gekürt wurde.

Parfüm-Experte ist Meller zweifelsohne. Er, der bereits einen Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Drogerie in Ehrenfeld verbracht hat, ist nicht nur in der Lage, Düfte zu analysieren und herzustellen, er weiß auch, welche Wirkung ein Duftwasser auf die Psyche eines Menschen haben kann.

Metzger Mark Junglas sucht weiter nach neuem Laden

In seinen Geschäften führt er neben den gängigen Marken auch Parfums, die man entweder heute kaum noch kennt oder solche, von denen man denkt, dass sie nicht mehr erhältlich seien. Dank seiner guten Lieferanten-Kontakte kann er selbst solche Düfte besorgen, die nicht mehr im Warenwirtschaftssystem anderer Parfümerien oder im Internet auftauchen.

Die neuen, etwa 120 Quadratmeter großen Geschäftsräume (ehemals das Schuhgeschäft „Via Roma“) liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Wild- und Geflügelgeschäft Brock, das 2017 nach 111 Jahren geschlossen wurde. Dem ein Jahr später eröffneten Feinkostgeschäft war nur ein kurzer Erfolg beschieden. Seitdem sind die Rollläden an dem schmalen Haus dauerhaft heruntergelassen. Den Gerüchten, dass der „Lappen&Prengel“-Metzger der inzwischen ebenfalls geschlossenen Markthalle im Belgischen Viertel die Räumlichkeiten übernehme, hat ebendieser widersprochen. „Da ist nichts dran“, sagte Mark Junglas dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er wolle zwar in Köln bleiben, sei aber noch immer auf der Suche. 

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