Gleis 10/11 im Kölner HauptbahnhofBundespolizisten prügeln sich mit Bahn-Kollegen

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Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Deutschen Bahn und ein Bundespolizist beim Kontrollgang.

Köln – Was passierte wirklich auf Gleis 10/11 im Hauptbahnhof? Am Donnerstag hatte die Bundespolizei mitgeteilt, dass sich ein „Reisender“ bei einer Kontrolle „unkooperativ und aggressiv“ verhalten habe. Der Mann bekam eine Anzeige wegen Widerstands und Körperverletzung. Wie der „Express“ berichtet, war der „Reisende“ Angestellter der Deutschen Bahn und Karatemeister.

Anlass der Prügelei soll eine Kontrolle des Prüfdienstes der Deutschen Bahn gewesen sein, der in einer S-Bahn eine Fahrscheinkontrolle durchführte. Dabei traf die Patrouille auf einen Mitarbeiter der „DB-Sicherheit“, der ebenfalls Uniform trug und auf dem Weg zur Arbeit im Hauptbahnhof war.

Kein Ticket, aber Dienstausweis

Der Mann hatte laut Polizei keinen Fahrschein dabei. Brauchte er auch nicht: „Grundsätzlich können Mitarbeiter der DB Sicherheit Züge der DB zur Anreise zum Dienst in Unternehmensbekleidung und mit Dienstausweis kostenfrei nutzen, wenn sie sich während der Fahrt zum Dienst einsatzfähig zeigen“, bestätigt eine Bahnsprecherin. Die Prüfer riefen jedoch die Bundespolizei zur „Personalienfeststellung“. Und so warteten am Gleis schließlich sechs Polizisten, um den Bahnkollegen in Empfang zu nehmen, der keinen Fahrschein für drei Euro dabei hatte.

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Karate auf Gleis 11

Allerdings ließ sich der Karate-Trainer mit schwarzem Gürtel nicht so einfach festnehmen. Es kam zu einer Prügelei. Bundespolizei-Sprecherin Martina Dressler: „Der Sicherheitsdienstmitarbeiter hat einem Kollegen ins Gesicht geschlagen und ihn dabei verletzt. Ihm wurden aufgrund seines Verhaltens Handschellen angelegt.“

Videobilder ausgewertet

Nun werden die Videoaufnahmen ausgewertet. Sie sollen zeigen, warum die Situation so eskalierte. Die Kollegen des ebenfalls verletzten DB-Sicherheitsmannes sollen offenbar Strafanzeigen gegen die Bundespolizisten vorbereiten. (red)

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